Interaktive Weltkarte zeigt: So stark setzt Plastik den Ozeanen zu
Die Plastikverschmutzung der Meere ist eines der akuten Umweltprobleme. Der WWF hat eine interaktive Karte vorgestellt, die das Ausmaß auf Basis wissenschaftlicher Daten sichtbar macht. Der Global Plastic Navigator zeigt, in welchen Ländern besonders viel Plastikmüll in die Umwelt gelangt, welche Flüsse am meisten Plastikmüll transportieren und wie weit dieser auf Oberflächen der Ozeane verbreitet ist.
Bis in den letzten Winkel
"Plastik ist bis in den letzten Winkel unserer Ozeane vorgedrungen und gefährdet dort zahlreiche Meeresbewohner", sagte Axel Hein von der Umweltorganisation am Donnerstag. "Wale verfangen sich in verloren gegangenen Netzen, Meeresschildkröten verwechseln Plastiksackerl mit Quallen und fressen diese, aber auch Meeresvögel, Fische und eine Vielzahl anderer Lebewesen nehmen Plastik auf und sterben daran."
Schon 2018 fanden Forscher des des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel Mikroplastik am entlegensten Ort im Meer: dem Point Nemo. So heißt im Südpazifik jene Stelle, die auf der Erde am weitesten vom nächsten Land entfernt ist.
Um die Plastikflut zu stoppen, fordert der WWF nun ein internationales Abkommen. Der Global Plastic Navigator zeige, welche Länder ein solches Abkommen unterstützen. Hierzulande fordert der WWF Österreich ein Pfandsystem für Einwegverpackungen und die Ausweitung von Mehrweg-Systemen.
Einwegpastik-Verbot: Um das Plastikproblem einzudämmen, hat die EU 2019 ein Einwegplastik-Verbot beschlossen. Eine Reihe von Einwegprodukten, für die es Alternativen gibt, werden ab 2021 verbannt.
101 Millionen Masken hat das österreichische Rote Kreuz neben knapp 90 Millionen Gummihandschuhen wegen der Pandemie eingekauft.
13 Millionen Tonnen Kunststoff gelangen laut dem UN-Umweltprogramm jährlich in die Ozeane.