Weshalb Männer zum Schönheitschirurgen gehen
Viele Jahre war der Trend eindeutig. Eine stetig steigende Zahl von Männern suchte Schönheitschirurgen auf – um Falten zu glätten, Fett abzusaugen oder die Haare wieder sprießen zu lassen. Doch jetzt scheint – zumindest in Deutschland – der Gipfel erreicht. "Von einem Männertrend können wir nicht mehr sprechen", sagte kürzlich der deutsche plastische Chirurg Sven von Saldern, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC). Und auch beim offiziellen Berufsverband (Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen, DGPRÄC) regierte bei der Jahrestagung im Oktober Realismus: "Wahrscheinlich wird sich der Männeranteil langfristig bei zehn bis 15 Prozent einpendeln", so Präsidentin Jutta Liebau. Beim oft prognostizierten ,Männer-Boom‘ habe es sich eher um Marketing gehandelt. In Österreich scheint der Plafond hingegen noch nicht erreicht: "Bei uns ist der Männeranteil leicht steigend", heißt es bei der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie anlässlich des Welt-Männertages (3. 11.). Dies liege vor allem am steigenden Druck am Arbeitsplatz.
"Frisches Aussehen"
Fett weg mit Kälte
Dass verschiedene deutsche Statistiken einen Rückgang bei der klassischen Fettabsaugung zeigen, erklärt Hasenöhrl mit dem verstärkten Einsatz der Kryolipolyse: "Durch lokale Anwendung von Kälte werden Fettzellen abgebaut", sagt Hasenöhrl. Dafür wird eine Fettwulst zwischen zwei Kühlplatten eingeklemmt und eine Stunde lang auf vier Grad abgekühlt. "Die Methode eignet sich gut für Menschen mit Normalgewicht oder leichtem Übergewicht, aber einem starken Bauchansatz", sagt Hasenöhrl. "Der Bauchumfang kann damit um einige Zentimeter reduziert werden." Kostenpunkt: Ab 600 Euro. Die Methode ist nicht-invasiv, es müssen für ihre Anwendung keine Kanülen die Haut durchdringen.
Wo Sie Informationen bekommen
Arztsuche: Welcher Arzt in Österreich für welchen ästhetischen Eingriff zugelassen ist (aus allen Fächern), findet Sie bei dieser Suchmaschine der Ärztekammer: www.aesthetischeoperationen-aerzte.at/arztsuche/
Hotline: Die Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie bietet verunsicherten Patienten nach bereits erfolgten ästhetischen Eingriffen die Möglichkeit, kostenlos eine kompetente, fachliche Meinung einzuholen. Anmeldung: Telefon 0820 820 600.
Buchtipp: Dr. Andrea Rejzek „Einfach schön! Der Ratgeber für Ihren ästhetischen Eingriff“, Verlagshaus der Ärzte, 176 S, 17,90 Euro. Rejzek ist Fachärztin für Plastische, Ästhetische und Wiederherstellende Chirurgie am Uni-Klinikum St. Pölten, NÖ. Sie stellt die häufigsten ästhetischen Eingriffe mit ihren Chancen und Risiken verständlich vor, inklusive Angaben zu den voraus-sichtlichen Kosten.