Rettung der Störe: Junge Fische für die Untere Donau
17 von insgesamt 27 Störarten sind in der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ geführt. Jetzt setzt sich der WWF für die Fische ein und lässt 25.000 Waxdick-Störe in der Donau frei, um die Art zu erhalten.
Artenschutzaktion in Bulgarien
Der WWF (World Wide Found For Nature) führt diese Woche eine Artenschutzaktion durch: In Belene/Bulgarien werden über 25.000 Störbabys des Waxdick (Acipenser gueldenstaedtii) in der Donau freigelassen. Diese sollen den Bestandteil der Art stärken, da es nur noch einen kleinen davon in der Donau gibt. Waxdick-Störe sind mittlerweile so selten, dass Experten eine Bestandsstützung als dringend notwendige Maßnahme für das Überleben der Art beurteilen. Die kleinen Störe wurden in einer Aquakulturanlage unter Bedingungen aufgezogen, die den natürlichen ähnlich sind. Eine genetische Untersuchung der Elternteile stellte sicher, dass es sich um Nachkommen von Wildstören aus der Donau handelt.
Die Leiterin des internationalen Störprojekts beim WWF, Julia Jahrl, eklärt, dass die jungen Störe in den nächsten Tagen einen geeigneten Futterplatz finden und noch wachsen, bevor sie sich dann auf den Weg zum Schwarzen Meer machen. Die Urfische sind langlebig und vermehren sich nur wenige Male im Leben. Die Störe wachsen im Schwarzen Meer und werden geschlechtsreif. Bis sie zurück in die Donau kommen, um sich fortzupflanzen, wird es länger als ein Jahrzehnt dauern.
Völliges Verbot der Störfischerei
Die Störfischerei in der Unteren Donau und im Schwarzen Meer ist derzeit völlig verboten und jedes Produkt von Wildstören aus der Donau illegal. Doch da die Fische enorm hohe Preise am Schwarzmarkt erzielen, fallen sie immer noch der Wilderei zum Opfer. Der WWF informiert daher die Behörden vor Ort über die Gesetzeslage und über die dramatische Situation wildlebender Störe. Fischer stromabwärts werden aufgefordert, die jungen Störe vor versehentlichem Beifang zu schützen. Die Körper der Störe sind stachelig und können sich leicht in Fischernetzen verfangen. Werden sie aber sofort wieder in den Fluss gelassen, nehmen sie keinen Schaden.
In Europa gibt es nur noch acht Störarten. Vier von ihnen - Sterlet, Hausen, Sternhausen und Waxdick - haben in der Donau überlebt. Die Fischerei und der Handel mit Kaviar und Fleisch von gewilderten Stören haben in den vergangenen Jahrzehnten die Bestände enorm reduziert. Wasserkraftwerke schneiden den Stören außerdem den Weg zu ihren Laichgebieten ab. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass die 27 wildlebenden Störarten heute die am stärksten vom Aussterben bedrohten Artengruppen der Welt sind.