Lehrervertreter: Maßnahmen für sichere Schulen im Herbst fehlen
Die Sommerferien nahen in Riesenschritten. Dann will erst einmal niemand etwas vom Thema Schule wissen. Bei der ÖLI-UG, der "Unabhängigen Lehrer*innenvertretung" macht man sich jetzt schon Gedanken über das Danach. "Wir bekommen wir immer wieder die Frage gestellt, wo die vorbereitenden Maßnahmen für Kindergärten und Schulen im Herbst bleiben", heißt es in einer Aussendung.
Dabei müsse man jetzt schon Maßnahmen planen. Für einen sicheren Betrieb in den Bildungseinrichtungen fordert die Gewerkschaftsfraktion vor allem vier Maßnahmen:
- Ausrollung PCR-Gurgel- und PCR-Lollitests auf ganz Österreich
- Mobile Luftreiniger und CO2-Ampeln in Räumen für Kinder unter 12 Jahren
- ausreichend COVID-Schutzimpfungen für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren
- Bereitstellung einer 3. „Booster“-Impfung mit mRNA-Impfstoff für das Bildungspersonal
Es geht auch anders
Dass es auch anders geht, zeige das Beispiel Deutschland, so die Gewerkschafter: "Das Land reagiert und bereitet seine Schulen und Kindergärten über den Sommer vor: Mobile Luftreiniger werden gefördert. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat sich vorgenommen, Schulen mit Luftreinigern auszustatten, in Bayern trifft dies bereits jetzt auf jede 5. Klasse zu. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen werden PCR-Lollitests flächendeckend eingesetzt."
Schuljahr 2021/22
Die nötigen Maßnahmen für einen sicheren Schulbetrieb im Schuljahr 2021/22 fehlen in Österreich, so die Kritik: "Nicht nur das Bildungsministerium ist mit einem Konzept für die Schule im Herbst säumig, auch das Gesundheitsministerium achtet zu wenig auf sichere Schulen und Kindergärten. Das Ressort von Bundesminister Wolfgang Mückstein steht hier ebenso in der Pflicht, denn die Allgemeinen Schutzbestimmungen werden von diesem Ministerium definiert. Für die Bereitstellung der nötigen Mittel ist Finanzminister Gernot Blümel zuständig."
Gemeinsame Kraftanstrengung
Es brauche jetzt eine gemeinsame Kraftanstrengung aller drei Ressorts um sicherzustellen, dass Präsenzbetrieb im Herbst für alle Altersstufen möglich bleibt, wie das auch die
Initiative Sichere Bildung für Kindergärten und Schulen fordert. "Völlig fehl am Platz ist jetzt eine Diskussion über Erleichterungen bei der Maskenpflicht für Schüler und Schülerinnen, denn es treten bereits wieder Cluster an Schulen auf. Quarantänemaßnahmen und geschlossene Schulen kosten die Gesellschaft mehr als die geforderten Schutzmaßnahmen", meinen die Vertreterinnen und Vertreter.
Forderung
Und sie fordern: "Statt die Illusion zu befeuern, dass die Pandemie vorüber wäre, müssen Schulen und Kindergärten auf die nächste Welle vorbereitet werden. In Großbritannien zeigt sich gerade, wie eine neue Virusvariante (jetzt eben B.1.617.2) durch die nicht impfbaren Altersgruppen in Schulen und Kindergärten rauscht - mit den damit verbundenen Hospitalisierungen und Langzeitfolgen. Wir erwarten, dass von Seiten der drei Ministerien über den Sommer geeignete Maßnahmen zum Schutz vor Corona-Infektionen für Schulen und Kindergärten getroffen werden."