Jupiter-Atmosphäre an den Polen turbulenter als erwartet
An den Polen des Riesenplaneten Jupiter toben Wirbelstürme mit bis zu 1.400 Kilometern Durchmesser. Die Atmosphäre in den Polarregionen des Gasriesen ist damit viel turbulenter als erwartet, wie Aufnahmen der Raumsonde "Juno" von den ersten Überflügen zeigen. Zwei Forscherteams stellen ihre Auswertungen in der aktuellen Ausgabe des Fachblatts Science vor.
Die 2011 gestartete Sonde der US-Raumfahrtbehörde NASA war im vergangenen Jahr bei dem Riesenplaneten eingetroffen und nähert sich den Jupiter-Wolken bis auf rund 3.400 Kilometer. Damit erlaubt sie unerreichte Einblicke in die dichte Atmosphäre des Gasriesen.
Chaotisches Muster
So erspähte "Juno" ein chaotisches Muster von Wirbelstürmen an den vorher so nicht beobachtbaren Polen des Riesenplaneten. Dadurch unterscheidet sich Jupiter deutlich von seinem Nachbarn Saturn. Die Raumsonde lieferte auch unerwartete Hinweise auf große Mengen Ammoniak, die aus der Tiefe der Jupiteratmosphäre heraufquellen und riesige Wettersysteme bilden, wie Forscher um Scott Bolton vom US-amerikanischen Southwest Research Institute im texanischen San Antonio berichten.
Die Untersuchungen der Magnetosphäre insgesamt legten nahe, dass der Riesenplanet ganz anders mit seiner Weltraum-Umgebung wechselwirke als die Erde, schreibt ein zweites Forscherteam um John Connerney von der Space Research Corporation und dem Goddard Space Flight Center der NASA.