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NASA-Sonde Juno auf Tuchfühlung mit Jupiter

Rendezvous im Weltall: 35 weitere Treffen sind geplant.
Nahe wie nie: Nur 42000 km liegen zwischen Sonde und Planet. US-Weltraumbehörde erwartet gute Daten.

Nach mehr als fünf Jahren im All hat die Sonde „Juno“ am Samstag enge Bekanntschaft mit Jupiter gemacht: Sie kam ihm so nahe wie kein anderes Raumfahrzeug zuvor. „Juno“ sei nahe den oberen Wolken des Planeten „gesegelt“, bestätigt die Nasa. Jetzt warten die Wissenschaftler auf Daten.

Seit 2011 unterwegs

NASA-Sonde Juno auf Tuchfühlung mit Jupiter
TOPSHOT - (From L) Diane Brown, NASA Juno program executive, Scott Bolton, Juno principal investigator, Juno Project manager Rick Nybakken and Guy Beutelschies, Lockheed Martin director of space exploration, celebrate at a press conference after the Juno spacecraft was successfully placed into Jupiter's orbit, at the Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, California on July 4, 2016. Juno was launched from Cape Canaveral in Florida on August 5, 2011 on a five-year voyage to its mission to study the planet's formation, evolution and structure. / AFP PHOTO / Robyn BECK
Bereits zuvor hatte die US-Weltraumbehörde mitgeteilt, „Juno“ werde sich Jupiter gegen 15.00 Uhr MESZ auf bis zu 4200 Kilometer nähern. Die Sonde war am 5. August 2011 zu ihrer Reise aufgebrochen und umkreist Jupiter seit dem 4. Juli, ist ihm aber bisher noch nie so stark auf die Pelle gerückt wie am Samstag.

Und so wird es auch bleiben: Bis zum Ende der Mission im Februar 2018 sind zwar noch 35 weitere Rendezvous geplant, aber bei keinem soll „Juno“ derart auf Tuchfühlung gehen wie dieses Mal.

Reiche Beute

Die Nasa hofft nun auf reiche Datenausbeute. Denn anders als bei der Ankunft waren diesmal alle Kameras und wissenschaftlichen Instrumente an Bord der Sonde eingeschaltet. Nasa-Mitarbeiter Scott Bolton: „Dies ist unsere erste Gelegenheit, wirklich einen Blick aus der Nähe auf den König unseres Sonnensystems werfen zu können.“

Bekanntes

Jupiter gilt als "König aller Planeten". Er ist der bei weitem größte Planet unseres Sonnensystems und nach Sonne, Mond und Venus das hellste Objekt am Himmel. Im Vergleich zu dem Riesen wirkt die Erde wie ein Winzling: Jupiter hat mit fast 143 000 Kilometern einen elfmal so großen Durchmesser wie unser Heimatplanet. Für einen Umlauf um die Sonne braucht der Gasriese fast zwölf Jahre, für eine Drehung um die eigene Achse aber weniger als zehn Stunden.

Die Atmosphäre des nach dem römischen Göttervater benannten Planeten besteht vor allem aus Wasserstoff und Helium. Durch das Teleskop betrachtet bietet Jupiter einen fantastischen Anblick: Er ist von dunklen Streifen überzogen, die parallel zum Äquator verlaufen.
Jupiter hat Dutzende von Monden. Die von Galileo Galilei 1610 entdeckten ersten vier Monde wurden nach den Geliebten des griechischen Gottes Zeus benannt: Io, Europa, Ganymed und Kallisto.

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