Wissen/Gesundheit

Wie eine Corona-Infektion das Hirn vernebeln kann

Nach einer Corona-Infektion leiden viele Menschen an Long-Covid. Betroffene Patientinnen und Patienten leiden häufig nicht nur an Atemwegsproblemen, sondern auch an neurologischen Symptomen. Eine davon ist der sogenannte “brain fog”, der Gehirn-Nebel, der ganz ähnlich auch bei Betroffenen mit einer Fatigue, Migräne oder auch in einer Chemotherapie beschrieben wird und vereinfacht als eine Einschränkung der geistigen (kognitiven) Leistung verstanden werden kann. Forscher untersuchten nun anhand einer großen Patientengruppe, wie häufig der Gehirn-Nebel auftrat und welche Patienten besonders davon betroffen waren.

Neurologische Langzeitfolge

Zur Studie, die im  Journal of Medical Virology veröffentlicht wurde: Erwachsene COVID-19-Patienten zwischen 18 und 55 Jahren, die zwischen 19. Februar und 20. November 2020 klinisch behandelt wurden, wurden in einem Telefongespräch mindestens drei Monate nach Entlassung aus dem Krankenhaus zu ihrer aktuellen Situation befragt.

Insgesamt 2 696 Patientinnen und Patienten wurden betrachtet. 1 680 (62,3 %) berichteten Symptome des Long COVID-Syndroms. Damit verbundener Gehirn-Nebel trat bei 194 (7,2 %) Betroffenen auf. Frauen hatten ein höheres Risiko für dieses Symptom (Odds Ratio: 1,4), noch häufiger trat es bei Patienten auf, die zu Beginn von COVID-19 Atemwegssymptome aufwiesen (Odds Ratio: 1,9) oder die in der Intensivstation behandelt werden mussten (Odds Ratio: 1,7).

Belastend

Das Long-Covid-Syndrom ist ein häufiges und belastendes Problem. In der hier untersuchten großen Patientengruppe trat speziell der Gehirn-Nebel (brain fog) als Symptom der chronischen post-COVID-19-Problematik besonders bei Frauen auf sowie bei Patienten, die zu Beginn von COVID-19 Atemwegssymptome aufwiesen und - abhängig von der Schwere der Erkrankung -  beispielsweise bei Patienten, die in Intensivbehandlung mussten.

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