Wau-Effekt: Hunde helfen Menschen mit chronischem Schmerz
Von Gabriele Kuhn
„Hunde hinterlassen Fußspuren im Herzen“, lautet ein Spruch. Manchmal können sie auch Schmerzen lindern, wie eine neue deutsche Studie zeigt, die am Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) durchgeführt wurde. Allein die Anwesenheit der Vierbeiner kann die Wahrnehmung von Schmerz und das Schmerzverhalten eines Menschen positiv beeinflussen, so die Erkenntnis. „In einer Zeit, in der psychische Belastungen und chronische Schmerzen zunehmen, kann die Interaktion mit Hunden nicht nur emotionalen Trost spenden, sondern sogar die körperlichen Schmerzen lindern“, sagt Heidi Mauersberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozial- und Organisationspsychologie der HU und Erstautorin der Studie, die vor Kurzem im Open-Access-Journal „Acta Psychologica“ veröffentlicht wurde.
Auch fremde Hunde lindern den Schmerz
Schmerzbewältigung und Schmerzwahrnehmung wurden in zwei Experimenten untersucht. Zunächst zeigte sich, dass die Anwesenheit des eigenen Hundes die Schmerzintensität reduzierte, die Schmerzbewältigung verbesserte und die Stressreaktionen verringerte. Dass auch unbekannte Hunde eine schmerzlindernde Wirkung haben können, unterstrich das zweite Experiment. „Es ist erstaunlich zu beobachten, wie stark die Wirkung der Hunde ist. Die Menschen fühlen sich nicht nur emotional unterstützt, sondern erleben tatsächlich weniger Schmerz. Das eröffnet neue Perspektiven für den Einsatz von Therapiehunden in der Schmerztherapie“, so Mauersberger.