Meta-Studie: Vier von zehn Infizierten haben keine Symptome
Infizierte Personen, die keine Symptome zeigen, könnten erheblich zur Übertragung von SARS-CoV-2 beitragen. Und ihr Anteil ist ziemlich groß, wie eine aktuelle Meta-Studie über 77 internationale Studien zeigt. Demnach verlaufen vier von zehn Infektionen weltweit asymptomatisch, das heißt, die Betroffenen merken nicht, dass sie das Virus in sich tragen – es sei denn, sie testen sich regelmäßig.
In der Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift JAMA und hier nachzulesen, wurden die Daten von knapp 20.000 Menschen verglichen. Über die Gesamtgruppe verliefen 40 Prozent der Infektionen asymptomatisch. Bei infizierten Schwangeren hatten 54 Prozent keine Symptome, bei infizierten Flug- oder Kreuzfahrtreisenden 53 Prozent. Unter infizierten Bewohnerinnen und Bewohnern oder Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Pflegeheimen verliefen Infektionen in 48 Prozent der Fälle symptomlos, bei Gesundheitspersonal waren es 30 Prozent.
In Europa: 44 Prozent
Ein weiteres Ergebnis der Meta-Studie ist, dass in Nordamerika etwa 46 Prozent der Infektionen symptomlos verliefen, in Europa 44 Prozent und in Asien 28 Prozent.
„Der hohe Prozentsatz asymptomatischer Infektionen unterstreicht das potenzielle Übertragungsrisiko asymptomatischer Infektionen“, schrieben Min Liu und Kollegen von der Peking-Universität in China. Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig regelmäßiges Testen sei, damit auch symptomlose Personen sich während der Infektion isolieren und das Virus nicht weitergeben können.