Wissen/Gesundheit

Mehrheit fühlt sich durch Corona gestresst

Ende Februar wurden in Tirol zum ersten Mal in Österreich Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Am 11. März erklärt die WHO Covid-19 zur Pandemie. In Österreich werden größere Veranstaltungen verboten, die Einreise aus Risikogebieten eingeschränkt. Am 16. März geht Österreich in den ersten harten Lockdown. Fortan soll die Pandemie zur Herausforderung für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden – und ist es bis dato.

Die Corona-Pandemie belastet die heimische Bevölkerung auch nach 18 Monaten deutlich, wie eine Online-Umfrage der Wiener Städtischen (durchgeführt durch das Gallup Institut, 1.000 Befragte) zeigt. Knapp 60 Prozent sehen die Pandemie als Belastung, darunter vor allem Frauen und die städtische Bevölkerung. Gerade Frauen hätten es aufgrund häufiger Mehrfachbelastungen in der Corona-Krise schwieriger gehabt: "Zum Homeoffice oder der Beschäftigung in systemrelevanten Bereichen kommen oft Homeschooling, Haushalt, Pflegetätigkeiten oder andere Herausforderungen dazu – das wirkt sich langfristig zweifellos auf den Gesundheitszustand aus“, so Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.

Je geringer das Haushaltsnettoeinkommen ist, desto stärker wird die Belastung empfunden.

Belastung für Geist und Körper

Rund ein Viertel der Befragten gibt an, dass sich ihr körperlicher Gesundheitszustand innerhalb des letzten Jahres verschlechtert hat. Im mentalen Bereich ist das Ausmaß noch größer: 27 Prozent nehmen negative Auswirkungen in Zusammenhang mit dem mentalen Gesundheitszustand wahr, insbesondere die Altersgruppe 16 bis 35 Jahre.

Noch deutlicher zeigen sich die Auswirkungen der Pandemie bei Kindern: Mehr als die Hälfte der Personen mit minderjährigen Kindern im Haushalt sehen bei diesen eine deutliche mentale Belastung aufgrund der Pandemie.

Long-Covid 

Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Konzentrationsstörungen und psychische Belastungssymptome: Eine überstandene Covid-19-Erkrankung kann eine Vielzahl an Folgebeschwerden nach sich ziehen.

61 Prozent leiden laut eigenen Angaben an sogenannten Long-Covid-Symptomen. Im Vordergrund stehen dabei Antriebslosigkeit, Schwäche und Atemnot. Ein weiterer Anteil beklagt zudem den anhaltenden Verlust des Geschmacks- und/oder des Geruchssinnes. 

16 Prozent wollen sich nicht impfen lassen

Während rund zwei Drittel der Befragten bereits über einen vollständigen Impfschutz verfügen, zählen 16 Prozent zu den Impfskeptikern: Sie sind laut eigenen Angaben nicht gegen das Coronavirus geimpft und wollen sich auch nicht impfen lassen. Das Potenzial ist in diesem Zusammenhang eher gering: Nur acht Prozent der Ungeimpften konnten sich zum Zeitpunkt der Umfrage vorstellen, sich doch impfen zu lassen. Weitere fünf Prozent können sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen.

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Große Skepsis gegenüber der Impfung herrscht vor allem bei Frauen (20 Prozent) und unter Jüngeren im Alter von 16 bis 35 Jahren (19 Prozent) bzw. im Alter von 36 bis 55 Jahren (18 Prozent). Ein deutlicher Unterschied zeigt sich auch in Bezug auf das Einkommen: Ein Viertel der aus einkommensschwächeren Haushalten (bis 1.500 Euro) stammenden Personen zählt zu den Impfskeptikern, bei zunehmender Einkommenshöhe sinkt deren Zahl auf die Hälfte (12 Prozent bei Einkommen ab 3.000 Euro).

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