Ländervergleich: So teuer ist Österreich die psychische Gesundheit
Corona-Pandemie, Krieg in Europa, Klimakrise: Die Psyche ist derzeit besonders belastet. Nicht jeder steckt die aktuellen Herausforderung ohne professionelle Hilfe weg. Vor diesem Hintergrund vergleicht ein neuer Preisindex die Kosten und die Qualität der psychischen Gesundheitsdienste weltweit. Das Berliner Start-up kenkou, ein Anbieter von innovativen Technologien zur Erfassung von Vitaldaten, hat die Studie herausgegeben.
Weltweite Daten berücksichtigt
Ziel war, ein besseres Verständnis für die Länder zu erlangen, die am besten für den Umgang mit der aktuellen Krise der psychiatrischen Versorgung gerüstet sind. Als Grundlage der Studie wurden die Daten zur psychischen Gesundheitsversorgung in 120 Ländern in aller Welt einer Prüfung unterzogen. Quellen stammten u.a. von der WHO, EUROSTAT, OECD und dem Institute for Health Metrics and Evaluation.
Österreich auf Platz 5
Für die Liste der Länder mit der teuersten psychischen Gesundheitsversorgung wurden die Kosten der Versorgung mit den Kosten für Medikamente kombiniert und vergleichbar gemacht. Das Ergebnis zeigt Österreich auf Platz 5 von 50 untersuchten Ländern. Im Durchschnitt haben die USA die teuerste psychische Gesundheitsversorgung, mit einer Gesamtabweichung von 2.818 Prozent über dem globalen Durchschnitt. Bangladesch hat die billigste psychische Gesundheitsversorgung mit 209,09 Prozent unter dem weltweiten Durchschnitt.
Zu den Top 10 zählen:
- USA
- Schweiz
- Singapur
- Deutschland
- Österreich
- Island
- Finnland
- Kanada
- Niederlande
- Norwegen
Länderliste für die Therapie-Infrastruktur
In Bezug auf die Infrastruktur für die psychische Gesundheit liegen die USA vor dem Vereinigten Königreich und Finnland an der Spitze.
Insgesamt ist die psychische Gesundheitsversorgung in Deutschland mit 578 Prozent über dem globalen Durchschnittspreis am teuersten in der EU und am viertteuersten weltweit. Therapiesitzungen sind in der Schweiz mit durchschnittlich 181 € pro Stunde am teuersten, gefolgt von den Vereinigte Arabische Emirate (143 €) und Norwegen (125 €).
Schwieriger Vergleich
Matthias Puls, CEO und Managing Director von kenkou, erklärt: „Natürlich muss man darauf hinweisen, dass ein direkter Vergleich zwischen verschiedenen Ländern mit einigen Herausforderungen verbunden ist.“ Er sei sicher, dass die Ergebnisse, gerade in dieser Zeit der unvergleichlichen Störung der psychischen Gesundheitsversorgung, für alle von großem Nutzen sein werden.