Wissen/Gesundheit

Keine Erleichterung für Pollenallergiker in diesem Frühjahr

Pollenallergiker erleben aktuell schwere Zeiten. Der Regen, der normalerweise im Frühling die Luft von Pollen reinigt, bleibt derzeit oft aus. Allergiker müssen sich deshalb auf weniger Entlastungstage, die eine geringere Pollenkonzentration bedeuten würden, einstellen.

Matthias Werchan, Landschaftsökologe beim Polleninformationsdienst, erklärt: „Auch zu Boden gefallene Pollen können bei Trockenheit wieder aufgewirbelt werden.“

Mastjahr als weiteres Problem

Die derzeitige Trockenheit ist laut Werchan jedoch nicht das einzige Problem. Hinzu kommt, dass manche Bäume ein Mastjahr haben, in dem sie besonders viele Früchte ausbilden. Im Vorfeld kommt es dann zu einem besonders intensiven Pollenflug.

„Eiche und Buche haben in vielen Regionen eine starke Saison“, sagt Werchan. Durch eine Kreuzreaktion reagieren viele Birkenallergiker auch auf diese.

Ein aktuelles Thema sind auch Gräserpollen. Hier nimmt die Belastung laut Werchan derzeit stark zu.

Gelbe Schleier

Keine Probleme gehen hingegen von den gelben Schleiern aus, die jetzt vielfach Autos oder Gartenmöbel bedecken. „Dabei handelt es sich um die sichtbaren gelben Pollen von Fichte und Kiefer. Durch ihre Größe kann es vereinzelt zur Reizung von Augen oder Atemwegen kommen“, erklärt der Landschaftsökologe. „Das ist aber eher ein Fremdkörpergefühl als eine Allergie“.

Ein starkes Birkenjahr, worunter sehr viele Menschen leiden, wäre hingegen mit bloßem Auge nicht sichtbar – deren Pollen sind einfach zu klein, so der Experte weiter.

Abhilfe bei Beschwerden

Bei Heuschnupfenpatienten setzt der Körper als Abwehrreaktion auf Pollen den Botenstoff Histamin frei. Bei akuten Beschwerden können Nasenspray, Augentropfen und Tabletten Abhilfe schaffen. Wer mehr als Symptombekämpfung betreiben will, kann eine Immuntherapie mit Spritzen oder Tabletten andenken.

Andrea Juritsch