Frauenleiden: Endometriose wird oft lange nicht erkannt
Endometriose kommt offenbar häufiger vor als bisher gedacht. Eine Online-Umfrage unter kanadischen Frauen weist jetzt sieben Prozent Betroffene aus. Sie litten schwer unter den gynäkologischen Problemen. Im Durchschnitt vergingen mehr als fünf Jahre bis zur Diagnose.
Probleme mit der Gebärmutterschleimhaut
Bei dem Frauenleiden handelt es sich um eine gutartige chronische Erkrankung, bei der Gewebe ähnlich dem der Gebärmutterschleimhaut dort auftritt, wo es eigentlich nicht hingehört. Es wuchert bevorzugt am Bauchfell, den Eierstöcken sowie an Blase und Darm.
Langer Leidensweg in Kanada
In einer Querschnittstudie wurden knapp 30.000 Frauen via Internet befragt. Die Teilnehmerinnen im Alter von 18 und 49 Jahren gaben Auskunft über Leidensweg – von ihren Symptomen bis zur Befundung.
Die Ergebnisse zeigen, dass etwa sieben Prozent der Frauen an Endometriose erkrankt waren; fast die Hälfte war bei Diagnosestellung jünger als 29 Jahre. 84,1 % hatten schon vor der Diagnose Symptome. Dabei warteten die Frauen mit dem ersten Arztbesuch rund drei Jahre. 2,3 Jahre vergingen zwischen erstem Arztbesuch und Diagnose.
Dabei verursachte die Erkrankung bei der Mehrheit sehr wohl Beschwerden. Sie litten an Unterleibsschmerzen und Krämpfen während der Menstruation, an nicht-menstruellen Unterleibsschmerzen und Krämpfen, an Dyspareunie und auch an Unfruchtbarkeit.
In Österreich bis zu 300.000 Patientinnen
In Österreich sind zwischen 120.000 und 300.000 Frauen von Endometriose betroffen, schätzt die Meduni Wien. Die Dunkelziffer liegt vermutlich höher.
Derzeit gibt es keine Therapie, die zu einer vollständigen Heilung der Endometriose führt. Es stehen aber unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sie reichen von der Gabe von Schmerzmittel über hormonelle Eingriffe bis zur Operation.