Es ist fix: Curevac gibt ersten Corona-Impfstoffkandidaten auf
Von Anita Kiefer
Die Tübinger Biotechfirma Curevac gibt ihren ersten Corona-Impfstoffkandidaten auf. Das Unternehmen kündigte am Dienstag an, sich nun auf Corona-Impfstoff der zweiten Generation in Zusammenarbeit mit dem Pharmakonzern GlaxoSmithKline zu konzentrieren. Klinische Studien sollten hier in den nächsten Monaten beginnen.
Die Pandemie entwickle sich weiter zu einer Endemie, dadurch änderten sich die Bedürfnisse im Bereich der öffentlichen Gesundheit, sagte Curevac-Chef Franz-Werner Haas. Das Mittel der ersten Generation CVnCoV werde dagegen aus dem laufenden Zulassungsverfahren zurückgezogen, hieß es weiter.
Der Impfstoff des deutschen Unternehmens konnte nur eine Wirksamkeit von 48 Prozent erzielen, wie im Sommer bekannt wurde. Und damit deutlich weniger als die zugelassenen mRNA-Impfstoffe Biontech und Moderna sowie die Vektor-Impfstoffe Astra Zeneca und Janssen.
Damit ende auch der Vorvertrag mit der Europäischen Kommission. Curevac prüfe, inwieweit die in diesem Zusammenhang eingegangenen Verpflichtungen auch auf die Impfstoffkandidaten der zweiten Generation übertragen werden könnten.
Was das für Novartis mit dem Produktionsstandort in Kundl in Tirol heißt, wollte man bei Novartis auf Nachfrage nicht verraten. Novartis hätte Impfstoffkomponenten für Curevac produzieren sollen – für 50 Millionen Dosen heuer und 200 Millionen Dosen 2022 waren Vereinbarungen getroffen worden. Man sei in Gesprächen mit Curevac und evaluiere die Situation, so eine Sprecherin. Man könne aktuell „keine detaillierten Aussagen“ dazu machen.
An der Börse kam die Entscheidung nicht gut an. Die Aktien gaben knapp 15 Prozent nach.