Brillenträger stecken sich laut indischer Studie seltener mit Covid-19 an
Von Anita Kattinger
Bereits vergangenen Sommer diskutierten Experten eine mögliche Ansteckung über die Augenpartie, genauer gesagt über die Bindehaut. Über den Tränenkanal ist das menschliche Auge mit dem Nasen-Rachenraum verbunden.
Indische Forscher wollen herausgefunden haben, dass die Infektionsrate mit Covid-19 bei Brillenträgern um ein Drittel geringer ist. Erklärung: Die Brille hält Betroffene davon ab, die Augen zu berühren. Zwei Wochen lang wurden vergangenen Sommer 223 Inder und 81 Inderinnen in einem nordindischen Krankenhaus untersucht: 19 Prozent von ihnen waren Brillenträger. Das Risiko für eine Infektion sei bei den Brillenträgern und Brillenträgerinnen zwei- bis dreimal geringer gewesen als bei Personen, die keine Brille trugen.
Es handelt sich hierbei um einen Preprint, die Studie wurde von Branchenkollegen noch nicht bewertet. So bleibt in der Berichterstattung der Times offen, wie die Wissenschafter das Auge als Eintrittskanal für das Coronavirus identifiziert haben.
Infektion über die Augen
Auch in Österreich sind Covid-19-Krankheitsfälle dokumentiert, bei denen sich Menschen über die Augen per Schmierinfektion (indirekte Übertragung von Krankheitserregern durch Berührung eines Gegenstandes) oder via Aerosole (kleinste Tröpfchen in der Luft) mit Covid-19 angesteckt haben.
Generell kann das Coronavirus auch die Augen angreifen: Erfolgt eine Infektion über die Augen, kann parallel zu Covid-19 jedenfalls eine Entzündung der Bindehaut (Konjunktivitis) auftreten. Zudem wurde unlängst eine Studie veröffentlicht, die signifikante Augenanomalien bei Menschen zeigt, die schwer an Covid-19 erkrankt waren. Bei sieben Prozent von 129 untersuchten Patienten zeigte ein MRT eine Anomalie des Augapfels: eines oder mehrere Knötchen im hinteren Teil des Augapfels.