Wissen/Gesundheit

Hoffnung und Ernüchterung im Kampf um die Impfungen

Ursula Wiedermann-Schmidt, wissenschaftliche Leiterin des nationalen Impfgremiums, will den Corona-Impfstoff von Astra Zeneca auch für über 65-Jährige zulassen. Die neuen Wirksamkeitsdaten, die zuletzt aus Schottland zu dem Vakzin gekommen sind, seien jedenfalls "extrem positiv", so die Expertin in der ORF-Nachrichtensendung "Zeit im Bild". Man wolle die Empfehlung dahin gehend adaptieren, "dass es keinen Grund gibt, hier einen Altersunterschied beim Einsatz der Impfstoffe zu machen".

Für die Logistik und die Anwendung der Impfstoffe sei es leichter, wenn alle Impfstoffe, die zur Verfügung sind, bei allen Altergruppen gleich eingesetzt werden können, betonte Wiedermann-Schmidt.

Ministerium zögernd optimistisch

Die Empfehlung an den Gesundheitsminister könnte noch diese Woche erfolgen. Bestätigen wollte das Maria Paulke-Korinek, Leiterin der Impfabteilung im Gesundheitsministerium, die später in der "ZiB2" zu Gast war, zunächst nicht.

Sie betonte aber, dass man an der Wirkung auch für über 65-Jährige auch bisher nicht gezweifelt habe. Die neuen Wirksamkeitsdaten müsse man aber noch genau analysieren.

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Großes Fragezeichen: Liefertermine

Im Sommer sollten für alle in Österreich, die sich impfen lassen wollen, Vakzine vorhanden sein, schätzt Wiedermann-Schmidt  von der Impfkommission - vorausgesetzt die Liefertermine der Hersteller halten. Doch da gibt es große Unsicherheit: Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters rechnet der britisch-schwedische Pharmakonzern Astra Zeneca nach Angaben aus der EU damit, im zweiten Jahresquartal weniger als die Hälfte der vertraglich vereinbarten Dosen in die Europäische Union zu liefern.

Das wären für die EU weniger als 90 Millionen Dosen statt 180 Millionen. Österreich erwartet von April bis Ende Juni 3,7 Millionen Dosen - weniger als die Hälfte könnten kommen.

Die Expertin aus dem Gesundheitsministerium, Paulke-Korinek, zeigt sich in der "ZiB2" allerdings optimistisch: Sie wolle "nicht zu viel spekulieren", jedoch könne man mit der Zulassung von weiteren Impfstoffen bis zum Sommer rechnen. Sie geht von einer "großflächigen Verfügbarkeit" im zweiten Quartal aus.

Vorteile für Geimpfte

Die Bundesländer seien "bestens gerüstet", sagt Paulke-Korinek und lässt Kritik an den unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der Umsetzung nicht gelten. Es gebe immer wieder Impfaktionen in einzelnen Regionen, längerfristig sei die Geschwindigkeit aber vergleichbar, versuchte sie zu beruhigen.

Ob es einen "Grünen Pass" für Geimpfte geben wird, konnte Paulke-Korinek noch nicht sagen. Es gebe "Disjussionen" darüber, man müsse sich aber auf jeden Fall "innerhalb Europas abstimmen". Auch, ob Geimpfte weiterhin einen Test für Friseur oder Ähnliches brauchen werden, konnte sie nicht sagen.

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