An den Folgen von Rauchen sterben in Österreich täglich 35 Menschen
Im Schnitt sterben in Österreich jeden Tag mehr als 35 Menschen an den Folgen des Rauchens, pro Jahr sind dadurch rund 13.000 Tote zu beklagen. Im Schnitt verliert jede Raucherin und jeder Raucher rund fünf bis neun Jahre Lebenszeit. "Dies ist aber kein unabänderliches Schicksal", betonten Österreichs Lungenfachärztinnen und -ärzte anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai. Ein Rauchstopp zahle sich immer aus.
7 Zigaretten täglich bedeuten 7 -9 Jahre weniger Lebenszeit
Menschen, die mehr als zehn Zigaretten pro Tag rauchen, verlieren der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, ÖGP, zufolge im Durchschnitt sieben bis neun Lebensjahre. Der Verzicht aufs Rauchen steigert jedoch die Lebenserwartung schnell wieder, das Plus liegt bereits nach drei rauchfreien Jahren bei rund fünf Jahren. "Zehn Jahre nach dem Rauchstopp hat man statistisch gesehen bereits zehn Jahre Lebenszeit wiedergewonnen. Und wer noch vor seinem 40. Lebensjahr seine Raucherkarriere beendet, kann sogar mit nahezu der gleichen Lebenserwartung rechnen wie jemand, die nie geraucht hat", so die ÖGP in einer Aussendung.
Ein Rauchverzicht verlängert aber nicht nur das Leben, sondern ist umgehend mit einem unmittelbar spürbaren Zugewinn an Lebensqualität verbunden: "Wer auf die Zigarette verzichtet, muss nicht jahrelang warten, um die Vorteile des Nichtrauchens zu erleben. Die sogenannten Quick Wins stellen sich unmittelbar oder innerhalb weniger Tage und Wochen ein und tragen zu einer massiven Verbesserung der Lebensqualität bei", betonte Bernd Lamprecht, Präsident der ÖGP und Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie am Kepler Universitätsklinikum in Linz.
Denn nicht nur die langfristigen Konsequenzen eines Verzichts auf die Zigarette sind beeindruckend, der positive Effekt macht sich schon viel früher bemerkbar. "Innerhalb von nur 20 Minuten nach der letzten Zigarette beginnt sich der Körper bereits zu erholen, Blutdruck und Herzfrequenz normalisieren sich. Nach acht Stunden sinkt der Kohlenmonoxidspiegel im Blut und die Sauerstoffwerte steigen auf ein normales Niveau. Zwei Tage nach dem Rauchstopp ist der Körper bereits frei von Nikotin und Geschmacks- und Geruchssinn verbessern sich", veranschaulichte der Lungenexperte Lamprecht.
Nach einem Jahr 50 Prozent geringeres Herzinfarktrisiko
Aber auch auf andere Krebserkrankungen, die durch das Rauchen begünstigt werden, wie beispielsweise Blasenkrebs, sowie auf das weite Feld der Herz-Kreislauferkrankungen, wirkt sich ein Rauchstopp positiv aus. Lamprecht: "Das Herzinfarktrisiko ist bereits nach einem Jahr nur noch halb so groß wie bei einer Raucherin oder einem Raucher."
Neben den vielen gesundheitlichen Vorteilen gibt es auch einen nicht zu unterschätzenden finanziellen Benefit: Man spart viel Geld. Bei fünf bis sechs Euro pro Tag erspart man sich pro Jahr rund 2.000 Euro. Für diejenigen, die mit dem Rauchen aufhören möchten, gibt es vielfältige Unterstützungsangebote. Von Nikotinersatztherapien über Beratungsdienste bis hin zu Selbsthilfegruppen. Die ÖGP empfiehlt, den Rauchstopp mit professioneller Begleitung in Angriff zu nehmen: Am besten in Form einer stationären Rauchentwöhnung oder während einer Rehabilitationsmaßnahme.