So viele Menschen haben sich bereits den vierten Stich geholt
In Österreich haben bisher knapp 96.000 Personen eine Corona-Auffrischungsimpfung erhalten. Das geht aus Zahlen hervor, die das Gesundheitsministerium am Mittwoch online veröffentlicht hat. Das nationale Impfgremium empfiehlt die vierte Impfung derzeit für alle Menschen ab 80. Eine Senkung auf 65 Jahre ist im Gespräch. Jüngere können sich die Auffrischung freiwillig holen - und zwar frühestens vier Monate nach dem Drittstich.
Laut den neuen Daten haben bisher 95.199 Menschen einen vierten Stich erhalten und weitere 732 eine fünfte oder mehr Impfdosen. Insgesamt haben sich mit Stand Mittwoch 6,875 Mio. Menschen zumindest einmal gegen das Coronavirus impfen lassen.
Geändert hat das Gesundheitsministerium aber die Regeln, nach denen die Anzahl der vollständig geimpften Menschen in Österreich erfasst wird. Bisher galten die Impfzertifikate als Messlatte. Sprich: Als vollständig geimpft ausgewiesen wurde in der Statistik, wer über ein gültiges Impfzertifikat verfügt. Künftig orientiert sich das Ministerium an den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums (NIG) - unabhängig davon, ob das betreffende Impfzertifikat bereits abgelaufen ist oder nicht.
In der Praxis bedeutet das, dass Menschen unter 80 in der Statistik auch dann weiterhin als geimpft aufscheinen, wenn ihr Impfzertifikat abläuft. Dies deshalb, weil das Impfgremium für diese Altersgruppe bisher keine Auffrischungsimpfung ("4. Stich") empfohlen hat.
"Lebendes Dokument"
Der Unterschied ist in den Zahlen bereits merkbar: In der neuen Auswertung gelten 80.735 Menschen nach wie vor als geimpft, bei denen das Impfzertifikat bereits abgelaufen ist. Dementsprechend ist die Durchimpfungsrate der Bevölkerung gemäß der neuen Berechnungsweise etwas höher als nach der alten Berechnung: Aktuell gelten 62,5 Prozent der Menschen in Österreich als gemäß der Empfehlung geimpft, aber nur 61,6 Prozent haben ein nach wie vor gültiges Impfzertifikat.
Sollte das Impfgremium eine Empfehlung für eine Auffrischungsimpfung auch der jüngeren Altersgruppen aussprechen, dann würde die Durchimpfungsrate der Bevölkerung entsprechend sinken. Darauf verweist auch das Gesundheitsministerium in einer Aussendung am Mittwoch: "Die NIG Empfehlung ist ein lebendes Dokument, welches stets an die aktuellsten epidemiologischen Entwicklungen angepasst wird. Die Änderung der Methodik zur Berechnung der Durchimpfungsrate gewährleistet somit, dass auch die kommunizierten Durchimpfungsraten laufend an die aktuellen epidemiologischen Entwicklungen angepasst werden", heißt es darin.
Veröffentlicht wurden die neuen Impfzahlen vorerst nur als offene Datensätze - die Darstellung am Impfdashboard des Ministeriums wurde noch nicht angepasst.