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Gerstenwasser: Der Heiltrunk der Queen

Für die britischen Royals ist es ein fixer Bestandteil des Speiseplans – Queen Elizabeth II. trinkt angeblich sogar täglich ein Glas, auch ihre Familienmitglieder sollen auf den selbstgemachten Heiltrunk schwören. Mittlerweile wird Gerstenwasser in Großbritannien auch fertig verkauft und gilt neben seinen gesundheitsfördernden Wirkungen auch als kühlender Sommerdrink.

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Hergestellt wird es, indem Gerste mit Wasser gekocht, dann abgeseiht und je nach Geschmack mit Zitronensaft und Fruchtsaft abgeschmeckt wird. Neben seiner kühlenden Wirkung ist das Gerstenwasser reich an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen. Insbesondere Magnesium, Eisen, Kalzium, Zink sowie B-Vitamine und Vitamin E sind enthalten. Beispiel Magnesium: 100 Gramm geschälte Gerste enthalten 133 mg Magnesium. Zum Vergleich: Bei 100 Gramm Banane sind es 27 Gramm.

Krafttrunk

Die Inhaltsstoffe der Gerste wirken positiv auf das Nervensystem, auf Haut, Haare und fördern die Konzentration. Wer den Trunk regelmäßig zu sich nimmt, soll auch Krampfadern und Gelenksschäden vorbeugen. Schon im antiken Griechenland galt Gerste als „Mark der Männer“, also als Kräftigungsmittel. Sie ist neben Weizen eine der ältesten Getreidearten – schon im alten Ägypten, im alten Rom und in China wurde sie kultiviert. Ein Revival in der Küche erlebt sie heute – abseits der verarbeiteten Form in Bier, Malz, Mehl oder Whiskey - als Rollgerste. Das ist – im Unterschied zur geschälten Vollgerste - die zusätzlich polierte Form, die oft als Suppeneinlage oder für Aufläufe verwendet wird.

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Der Gerstenschleim, der beim Kochen mit Wasser entsteht, soll besonders bei Magen-Darm-Erkrankungen helfen. Bei Durchfall, Reizungen der Magenschleimhaut, Darmentzündungen, aber auch bei Blasen- und Nierenentzündung soll der Schleim eine beruhigende und reinigende Wirkung haben. Durch seine Konsistenz ist er leicht verdaulich. Darüber hinaus ist Gerste fettarm und reich an Kohlenhydraten sowie Ballaststoffen.

Traditionelles Hausmittel

Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt die Gerste als Mittel gegen Krankheiten des Magen-Darmbereichs. Sie soll etwa bei Verdauungsschwäche und Völlegefühl eingesetzt werden. In der TCM kühlt und erfrischt das Getreide und senkt den Cholesterinspiegel. Hildegard von Bingen setzte Gerstenwasser bei asthmatischen Zuständen und Erkrankungen der Bronchien ein. Gerstentee gilt bis heute in Asien als Heilmittel für Magen- und Halserkrankungen. In Großbritannien ist „Barley Water“, wie das Gerstenwasser auf Englisch genannt wird, ein traditionelles Hausmittel gegen Fieber.

Auch bei Diäten ist Gerstenwasser als Unterstützung beliebt. Durch seine sättigende Wirkung kann man mit einem dreiviertel bis einem Liter Gerstenwasser täglich eine Mahlzeit ersetzen. Dann sollte allerdings auf beigemengten Fruchtsaft oder Honig verzichtet werden.

Rezept

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für einen Liter Gerstenwasser

60 bis 100 Gramm Naturgerste waschen und mit zwei Liter Wasser zum Köcheln bringen.

Bei niedriger Temperatur und leicht geöffnetem Deckel etwa zwei Stunden köcheln lassen, bis sich die Flüssigkeit auf einen Liter reduziert hat.

Den Sud abgießen und das Wasser entweder pur trinken oder mit Fruchtsaft im Verhältnis 1:3 mischen. Die übrig gebliebenen Gerstenkörner können z.B. in Salat beigemengt werden.

Bei den Royals ist das Gerstenwasser mit Zitrone verfeinert. Man kann es auch mit Apfelsaft oder Honig abschmecken.

Im Kühlschrank hält sich Gerstenwasser etwa drei Tage. Es kann warm oder kalt getrunken werden.