Bluthochdruck: Die unterschätzte Schlaganfall-Gefahr
"Ich kenne beides. Patienten, die mir nach einem Schlaganfall sagen, dass sie nie den Blutdruck gemessen haben. Und solche, die sagen, ,Ja, ich habe ihn gemessen, der erste Wert lag immer so um 160 mmHg, und ich dachte mir, das passt schon so.‘ Aber das ist auch nicht in Ordnung, das Risiko wird unterschätzt." Univ.-Prof. Eduard Auff ist Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien. Er ist einer der Podiumsgäste beim KURIER-Gesundheitstalk kommenden Mittwoch, 30. 11., 18.30 Uhr, im Van-Swieten-Saal der MedUni Wien. Die Grenze zum Bluthochdruck sind die Werte 140/90 mmHg, "aber ein systolischer (erster, Anm.) Wert von 120 wäre, wie Untersuchungen zeigen, noch besser."
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Was Reha leistet
"Österreich ist gut bei der Versorgung mit stationären Rehabilitationsangeboten", sagt Prim. Walter Kreuzig von der Privatklinik Lassnitzhöhe in der Steiermark. "Aufholbedarf gibt es bei Tageskliniken – wo die Patienten am Abend und am Wochenende nach Hause gehen können – und bei anschließenden ambulanten Therapieangeboten." Viele Therapien – etwa Physiotherapie, Logopädie oder Ergotherapie – wären oft ambulant über einen längeren Zeitraum notwendig, betont Kreuzig. Aber die Patienten müssten sich viele Einheiten selber zahlen und überdies sei die Versorgung mit Spezialisten in ländlichen Gebieten oft nicht optimal. Die Frührehabilitation beginnt schon in den Spitälern – und der Zeitraum bis zum Beginn der stationären Reha sollte möglichst kurz sein.
Auch die beste Rehabilitation kann nicht immer den Zustand vor dem Schlaganfall wiederherstellen, aber: "In sehr vielen Fällen können wir die Selbstständigkeit und die Lebensqualität des Patienten erhöhen – und das ist unser primäres Ziel."
KURIER-Gesundheitstalk
Mittwoch, 30.11., 18.30 Uhr, Van-Swieten-Saal der MedUni Wien, Van-Swieten-Gasse 1a / Ecke Währinger Straße, 1090 Wien
Moderation: Gabriele Kuhn, KURIER. Der Eintritt ist frei.
„Ich habe nie aufgegeben und immer weitergekämpft. Und deshalb habe ich in mehrfachen Rehabilitationsaufenthalten so viel erreicht.“ Herbert Winterleitner, 45, hatte vor 25 Jahren in seinem damaligen Beruf als Installateur eine Gehirnerschütterung. In seiner Bundesheer-Zeit kurz darauf musste er wegen ständigen Kopfwehs und Schwindels abrüsten.
Und er setzt sich für Menschen mit Einschränkungen ein: Er organisiert in der Steiermark den Tag der Barrierefreiheit und den Ball der Vielfalt. „Jeder Mensch ist Teil der Gesellschaft. Die größten Barrieren sind in den Köpfen der Menschen – und durch solche Aktionen sollen diese abgebaut werden.“