Wissen/Gesundheit/Gesund

Alkohol versus Cannabis: Welche Droge ist gefährlicher?

Die Diskussion um eine mögliche Legalisierung von Cannabis hat auch einen alten Diskurs neu aufleben lassen: Welche Droge ist gefährlicher – Alkohol oder Cannabis?

Alle Inhalte anzeigen

Lässig und "eh total harmlos": So wird das "Pfeiferl" oder "Gerät" (Joint) von Gelegenheits-Konsumenten gerne verniedlicht. Sie geben an, mit der Kifferei Spaß haben, entspannen und abschalten zu wollen. Dazu kommt die Lust an der leicht veränderten Sinneswahrnehmung – egal: Es ist irgendwie lustig. Und womöglich sogar noch harmloser als das legale Achterl oder der gesetzlich konforme Alkopopper. Es ist nur so: Jeder noch so kleine Rausch bleibt trotzdem Berauschung. Wer sich das immer wieder herbeisehnt, verwünscht die Realität – ob das jetzt bewusst oder unbewusst geschieht. Und egal, ob das Rauschmittel Wein, Schnaps oder Cannabis heißt. Jedes davon ist (auch) ein Vehikel für den Fluchtweg aus dem Projekt namens Leben. Es hilft beim Abdriften, um – ein bissl nur – neben sich und dem Alltag zu stehen, nicht hinschauen und sich nicht stellen zu müssen.

Diese "kleine Vernebelung" mag zwar salonfähig sein, weil sie immer schon da war und es keine drogenfreie Gesellschaft gibt. Harmlos ist sie deshalb trotzdem nicht. Weil die Botschaft vermittelt wird, dass es legitim sei, sich von außen etwas reinzuknallen – um sich gut zu fühlen, Glück zu spüren. Und genau das macht die Banalisierung von Rauschmittelkonsum so gefährlich.

Zumal es um junge Menschen geht. Das Einstiegsalter für Rauschmittelkonsum liegt um das 14. Lebensjahr. Es wäre fahrlässig, die Jugend für das "Probieren" zu verdammen oder zu kriminalisieren. Vielmehr geht es darum, sie Selbstkompetenz zu lehren. Die unermüdliche Botschaft, dass es nur eine einzige "Droge" auf dem Weg zum Glück gibt: Sich selbst.

gabriele.kuhn@kurier.at