Wirtschaftsfaktor Klimawandel: IWF will sauberer werden
Umweltverschmutzung und Klimawandel sind zum Wirtschaftsfaktor geworden: Die Erkenntnis, dass Naturkatastrophen als Folge des Klimawandels die Ärmsten treffen und somit wirtschaftliche Entwicklungen hemmen, ist bei Volkswirten längst eingekehrt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) möchte jetzt mit gutem Beispiel vorangehen und kein Einwegplastik mehr verwenden. Das kündigte IWF-Chefin Christine Lagarde am Donnerstag bei der IWF-Frühjahrstagung in Washington an.
"Wir haben beschlossen, Einwegplastik innerhalb unserer Institution zu verbannen." Außerdem recycle man mehr als 67 Prozent allen Mülls. "Und wir machen damit weiter, bis wir bei 100 Prozent sind", sagte Lagarde. Bisher sind die Kantinen des Weltwährungsfonds - in typisch amerikanischer Art - noch voll von Einweggeschirr- und Besteck.
Klimawandel und Umweltschutz nimmt auf der Frühjahrstagung einen vergleichsweise großen Raum ein. Lagarde diskutierte am Donnerstag unter anderem mit dem britischen Natur- und Tierfilmer Sir David Attenborough. "Die Natur ist so beschädigt, sie braucht nun allen Schutz, den sie kriegen kann", sagte der 92-Jährige. Manchmal bedeute das für Regierungen auch, schmerzhafte Entscheidungen zu treffen, die Geld kosten.
Zum Beispiel könne man sich dafür einsetzen, Subventionen für die Produktion von Kraftstoff aus fossilen Energieträgern abzuschaffen - eine Forderung, die auch der IWF unterstützt. "Aus unterschiedlichen Gründen glauben wir, dass der Verzicht auf Subventionen für fossile Energieträger der richtige Weg ist, den man gehen sollte", sagte Lagarde.
2015 seien 5,2 Billionen Dollar (4,62 Billionen Euro) an Subventionen in Öl, Gas und Kohle geflossen. Dieses Geld hätte gespart und besser in Bildung oder Gesundheit investiert werden können. Auch bei der Weltbank herrscht eine ähnliche Einstellung: Geschäftsführerin Kristalina Georgiewa sagte: "Ich wünsche mir von allen Regierungen, Kohlenstoff mit einem Preis zu versehen und zwar mit einem hohen". Die Ökonomin war vor der Ernennung von David Malpass als Interimspräsidentin der Weltbank tätig. Genau wie der IWF möchte sie die Nutzung von Plastik reduzieren. "Benutzt es nicht, dann wird es nicht produziert. Benutzt es wieder, wenn ihr es bereits gekauft habt. Recycelt es. Und jetzt die wichtigste Nachricht: Überdenkt es", sagte sie.