Wirtschaft

Studie: Wie Generika helfen, Kosten zu sparen

Der Anteil an Generika an den in Österreich verschriebenen Arzneimittel steigt und steigt. Laut Studie des Österreichischen Generikaverbands in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut IQVIA machen Generika, also wirkstoffgleiche Nachahmer-Präparate von ehemals patentgeschützten Arzneimitteln, bereits knapp die Hälfte aller verschriebenen Medikamente aus, während sie nur 16 Prozent der Gesamtkosten verursachen.  

Die Verbreitung ist aber je nach Produktgruppe unterschiedlich. So sind bereits 83 Prozent aller Cholesterinsenker Generika, bei Antibiotika macht der Anteil  65 Prozent aus, bei Herz-Kreislauf-Präparaten 57 Prozent. Den Krankenkassen sollen Generika helfen, Kosten zu sparen. Laut Studie ist die Anzahl der verschriebenen Packungen in den beobachteten Therapiegebieten seit 2009 von 37 auf 50 Millionen gestiegen, während die Kosten für die Krankenkassen um 426 auf 280 Mio. Euro gesunken sind. 

Wolfgang Andiel, Präsident des Generikaverbandes, nennt ein konkretes Beispiel. So seien die Kosten für Cholesterinsenker in diesem Zeitraum für die Kassen um 6 Prozent gesunken, obwohl sich die Anzahl der verschriebenen Packungen verdoppelt habe. 

Verband warnt vor Versorgungsengpässen

Weil die Preise für Generika seit Jahren rückläufig sind, aber die Kosten für die Hersteller inflationsbedingt steigen, klagt die Branche seit langem über zunehmenden wirtschaftlichen Druck. Dieser führe dazu, dass wichtige Präparate, vor allem Antibiotika und Schmerzmittel, vom Markt genommen werden und es dadurch zu Versorgungsengpässen kommt.  So gebe es in 36 Prozent der Fälle von Vertriebsengpässen nur noch einen Anbieter. 

Reduzierte Rezeptgebühr gefordert

Um die Versorgung zu gewährleisten, fordert der Generikaverband Verbesserungen bei der Erstattung. Unter anderen sollte es für Generika eine reduzierte Rezeptgebühr geben. Ferner sollten auch jene Medikamente bei der Rezeptgebührenobergrenze berücksichtigt werden, die preislich unter der Rezeptgebühr liegen. Andiel plädiert auch für mehr Planbarkeit. Derzeit drohen alle zwei Jahre Streichungen aus dem Erstattungskodex, wenn die Preise nicht auf das niedrigste Niveau gesenkt werden. Zwei Jahre seien aber für die Industrie ein zu kurzer Planungshorizont.

„Die aktuelle Preisstruktur hat ein Niveau erreicht, das die wirtschaftliche Verfügbarkeit vieler Generika ernsthaft gefährdet. Damit wird auch die nachhaltige Medikamentenversorgung aufs Spiel gesetzt“, warnt Andiel. Um die langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten, fordert er dringend Reformen im Erstattungssystem.