Signa-Pleiten: Auch deutscher Ex-Spitzenpolitiker unter Gläubigern
René Benko und ehemalige Spitzenpolitiker. Eine Kombination, die lange gut funktionierte, sich im Zuge der Milliarden-Pleite des Signa-Konzerns allerdings immer mehr als Bumerang für die Beteiligten erweist. Das gilt nicht nur für die beiden Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) oder Alfred Gusenbauer (SPÖ) sowie die ehemalige Ministerin Susanne Riess-Hahn (FPÖ).
➤ Mehr lesen: Nächste Milliarden-Pleite: Auch Signa Development stellte Insolvenzantrag
Denn wie das Profil nun aufdeckte, findet sich auch ein ehemaliger deutscher Spitzenpolitiker auf der Gläubigerliste wieder. Oder genauer gesagt dessen Firma. Gemeint ist Ex-Grünen-Politiker Joschka Fischer, seines Zeichens von 1998 bis 2005 deutscher Außenminister und Vizekanzler. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik wurde Fischer als Berater tätig, 2009 gründete er mit dem langjährigen Grünen-Pressesprecher Dietmar Huber das Unternehmen "Joschka Fischer & Company GmbH" oder kurz "JF&C".
Und genau diese Firma, an der Fischer laut Profil mit 45 Prozent beteiligt ist, findet sich nun in den Gläubigerlisten Signa Prime Selection AG sowie der Signa Development Selection AG wieder. Die Listen liegen dem Profil und der Süddeutschen Zeitung vor, Fischers genaue Tätigkeiten für die Signa beantwortete der Ex-Politiker auf Anfrage allerdings nicht.
Dem Bericht zufolge sei aus dem Umfeld des Konzerns allerdings zu hören, dass das Beratungsunternehmen des Ex-Ministers möglicherweise bei Genehmigungsprozessen in Berlin unterstützend tätig gewesen sein könnte.
➤ Mehr lesen: Causa Benko: Signa schuldet Sebastian Kurz 1,5 Millionen Euro
➤ Mehr lesen: Gusenbauer dürfte Mandat im Signa-Holding-Beirat verlassen