Wirtschaft

Signa-Pleite: Gläubiger wollen rund 6,3 Milliarden von der Prime

Die Gläubiger der Signa Prime haben laut Creditreform Forderungen in Höhe von rund 6,286 Milliarden Euro angemeldet. Von den bisher 219 Forderungsanmeldungen wurden nur rund 2,59 Milliarden Euro vom Sanierungsverwalter Norbert Abel anerkannt. 

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Die Passiva dürften sich um noch nicht angemeldete Intercompany-Forderungen der Signa Prime-Unternehmensgruppe "substantiell erhöhen", während die geplanten Immobilienverkäufe die Passivaseite "noch deutlich verringern" dürften.

"Der ursprüngliche Plan des Managements der Schuldnerin, die erforderliche Liquidität zur Stabilisierung durch Aufnahme von Genussscheinkapital in Höhe von bis  zu 350 Millionen Euro über Genussscheininhaber, Aktionäre bzw. die institutionellen Finanzgläubiger aufzubringen, ist Ende Jänner 2024 schließlich gescheitert", so Creditreform. "Die bisherigen Genussscheininhaber, Aktionäre und institutionellen Finanzgläubiger haben sich nicht zu der für die Stabilisierung der Schuldnerin notwendigen Finanzierung bereit erklärt."Nachsatz: "Es wird weiterhin versucht eine Massefinanzierung in Höhe von rund 150 Millionen Euro für die Projektgesellschaften und für die deutschen Gesellschaften, welche sich in vorläufigen Insolvenzverfahren befinden, aufzustellen."

Zukunft gesichert

Wie kürzlich bekannt wurde, sollen einzelne Immobilien, die unter dem Dach der insolventen Luxusimmo-Gesellschaft Signa Prime zusammengefasst sind, verkauft werden, um die notwendigen Mittel für die Sanierung aufzubringen. Dazu gehören in Wien das Park Hyatt, das Goldene Quartier und das Gebäude des Verfassungsgerichtshofes sowie in Innsbruck um das Kaufhaus Tyrol.

Die Zukunft der Signa Prime dürfte damit vorerst gesichert sein. "Aus derzeitiger Sicht der Sanierungsverwalterin ist die Finanzierung des operativen Betriebs der SIGNA Prime Selection AG laut vorgelegtem Finanzplan weiterhin gesichert", hieß es in der Mitteilung des Sanierungsverwalters weiter. "Auf dem Massekonto erliegt derzeit ein Betrag von rund 1,5 Millionen Euro. Die freie Liquidität beläuft sich inklusive Massekonto auf rund 7,6 Millionen, heißt es weiter.

Die Prüfung der Angemessenheit und Erfüllbarkeit des vorgeschlagenen Sanierungsplanes der Signa Prime werde unterdessen fortgesetzt. Die Ende Dezember insolvent gewordene Immobiliengesellschaft bietet ihren Gläubigern bekanntlich eine Quote von 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren an. 

Die Conclusio

"Das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung befindet sich insolvenzrechtlich weiterhin auf Kurs und die 30 Prozent Quote scheint weiterhin erfüllbar. Eine endgültige Einschätzung, ob die Sanierung erfolgreich sein wird, kann jedoch wahrscheinlich erst kurz vor der Sanierungsplantagsatzung abgegeben werden", sagt Gerhard Weinhofer von Creditreform. "Wesentlich werden die Ergebnisse einer umfassende Prüfung zur Beurteilung der Angemessenheit und Erfüllbarkeit des angebotenen Sanierungsplans sein. Der für den 18. März 2024 anberaumten Sanierungsplantagsatzung und der Frage, ob die Gläubiger dem 30prozentigen Sanierungsplan die Zustimmung erteilen werden, darf mit Spannung entgehen gesehen werden.“