Wirtschaft

Schnellschätzung: Inflation sinkt, liegt aber noch weit über Euroraum

Im Oktober 2023 hat die Inflation in Österreich noch einmal nachgegeben: Nach 6,0 % im September sind die Preissteigerungen im Oktober einer ersten Schätzung zufolge im Durchschnitt auf 5,4 Prozent zurückgegangen – und damit auf den niedrigsten Wert seit Jänner 2022. 

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"Das geht vor allem auf die Preise für Nahrungsmittel und Möbel zurück, die vor einem Jahr deutlich gestiegen waren und nun die Teuerung weitaus weniger kräftig antreiben. Außerdem sind Treibstoffe im Vergleich zum Oktober des Vorjahres deutlich günstiger“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

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Verbraucherpreisindex (VPI), Oktober 2023
• +5,4 % zum Vorjahresmonat (vorläufige Schnellschätzung)
• +0,3 % zum Vormonat (vorläufige Schnellschätzung)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI), Oktober 2023
• +4,9 % zum Vorjahresmonat (vorläufige Schnellschätzung)
• +0,4 % zum Vormonat (vorläufige Schnellschätzung)

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Inflation im Euroraum gefallen

Die Inflation im Euroraum schwächt sich im Zuge der Serie von zehn Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) immer deutlicher ab. Die Verbraucherpreise stiegen im Oktober nur noch um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Das ist das niedrigste Inflationsniveau seit Juli 2021. In Österreich liegt die Eurostat-Rate mit 4,9 Prozent immer noch deutlich über dem Durchschnitt.

Im September hatte die Teuerung im Euroraum noch bei 4,3 Prozent gelegen. Die Kerninflation, in der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben, nahm im Oktober auf 4,2 Prozent ab nach 4,5 Prozent im September.

Zinserhöhungen: EZB bremst sich ein

Mit den jüngsten Inflationszahlen rückt das Ziel der EZB von zwei Prozent Teuerung immer näher. Die Währungshüter hatten auf ihrem jüngsten Zinstreffen am vergangenen Donnerstag angesichts einer schwächelnden Konjunktur und rückläufigen Inflationszahlen beschlossen, ihre Serie von Zinserhöhungen vorerst zu stoppen. Zudem wies EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Idee schneller Zinssenkungen zurück. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank bekommen, liegt damit weiterhin bei 4,00 Prozent - das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999.

Die Energiepreise gingen im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat kräftig um 11,1 Prozent zurück. Im September war der Rückgang mit 4,6 Prozent schwächer ausgefallen. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich dagegen um 7,5 Prozent nach einem Preisplus von 8,8 Prozent im September. Die Preise für Industriegüter ohne Energie zogen um 3,5 Prozent an nach einem Anstieg von 4,1 Prozent im September. Dienstleistungen verteuerten sich um 4,6 Prozent nach zuvor 4,7 im September.