Wirtschaft

Retten, was noch zu retten ist: Saudis wollen weitere Signa-Anteile an britischem Kaufhaus

Kurz vor Weihnachten im Jahr 2021 gab die Signa-Gruppe um Immo-Investor Rene Benko bekannt, gemeinsam mit der thailändischen Central Group die britische Luxus-Kaufhauskette Selfridges von der kanadischen Eigentümerfamilie Weston kaufen zu wollen. Beide Beteiligten sollten je 50 Prozent der Anteile halten.

Im Sommer 2022 war der Deal über dann die Bühne. Signa und die Central Group erwarben für rund vier Milliarden Euro 18 von insgesamt 25 Warenhäuser in drei Ländern (sieben Kaufhäuser in Kanada gehörten nicht dazu) sowie das Online-Geschäft. Mit im Paket auch mehrere Immobilien - neben dem berühmten Flaggschiff-Kaufhaus in der Londoner Oxford Street auch ein Gebäude in Manchester und weitere in Irland.

Die neuen Eigentümer hatten große Pläne: Zusammen mit Selfridges sollte eine Luxus-Warenhaus-Plattform mit Kaufhäusern und einem florierenden Online-Geschäft entstehen. Wenige Jahre später liegt das Signa-Imperium in Trümmern. 

Nach dem Kauf reichte Signa rund 20 Prozent seiner Anteile an den saudischen Staatsfonds PIF (Public Investment Fund) weiter und begab zudem eine Wandelanleihe in Höhe von 107 Mio. Euro, die mit der Pleite nicht mehr bedient werden konnte.

Nach der Signa-Pleite hat der Staatsfonds PIF daher beim Sanierungsverwalter der Signa Prime, Norbert Abel, Ansprüche geltend gemacht und auch ein Angebot auf den Tisch gelegt, wie der Standard berichtet.

Das Angebot der Saudis: Sie legen für die restlichen Anteile der Signa an Selfridges eine Mio. Pfund (1,3 Mio. Euro) auf den Tisch und reduzieren die Garantieansprüche gegenüber der Signa Prime um rund 45 Mio. Pfund. Aber auch die Garantieansprüche der Bangkok Bank in Höhe von 733 Mio. Euro fielen laut dem Bericht weg.

Sanierungsverwalter Norbert Abel bestätigte Verkaufsverhandlungen: "Im Rahmen des Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung der SIGNA Prime Selection AG wird nunmehr die 100%-Beteiligung an der SIGNA Prime Great Britain GmbH verkauft. Diese Beteiligung umfasst neben dem Selfridges-Stammhaus Oxford Street in London auch das Kaufhaus Selfridges am Exchange Square in Manchester."