Bitcoin kommt der 100.000 Dollar-Marke immer näher
Der Bitcoin ist am Freitag mit leichten Gewinnen in den Tag gestartet. Auf der Handelsplattform Bitstamp legte der Kurs der bekanntesten und wichtigsten Kryptowährung rund 450 Dollar oder circa ein halbes Prozent auf 98.945 Dollar zu (94.000 Euro).
Damit liegt der Bitcoin weiter auf Schlagdistanz zur Schallmauer von 100.000 Dollar. In der Nacht auf Freitag hatte er mit knapp 99.400 US-Dollar ein weiteres Rekordhoch erreicht, bevor der Kurs wieder etwas zurückgefallen ist.
Trump-Wahlsieg beflügelt
Zuletzt hatte unter anderem der Handelsstart von Optionen auf den weltgrößten Spot-Bitcoin-ETF die Kurse beflügelt. Bei diesen ETFs handelt es sich um börsengehandelte Fonds, die direkt in den Bitcoin investieren. Als weiterer Kurstreiber gelten Bitcoin-Käufe in großem Stil durch den US-Softwarehersteller MicroStrategy. Der Unternehmenschef und Mitgründer Michael Saylor will seine Firma in ein Bitcoin-Unternehmen verwandeln.
Seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Anfang November ist der Kurs des Bitcoins um gut 40 Prozent in die Höhe geschnellt. Viele Investoren verbinden mit ihm die Hoffnung auf eine Lockerung der Regulierungen für Kryptowährungen.
Eigener Krypto-Beauftragten im Weißen Haus
Trumps Übergangsteam hat bereits begonnen, darüber zu diskutieren, ob ein Posten im Weißen Haus geschaffen werden soll, der sich mit der Politik für digitale Vermögenswerte befasst. Die Branche spricht sich dafür aus, dass diese Stelle - die erste ihrer Art in den USA - einen direkten Draht zum designierten Präsidenten haben soll.
Und Trump mache offensichtlich bereits Nägel mit Köpfen und habe die Branche mehr als liebgewonnen, schrieb Analyst Timo Emden von Emden Research. Das zeigten die Gespräche seiner Trump Media & Technology Group über den Kauf der Kryptobörse Bakkt.
Weitere Kursentwicklung abhängig davon, ob Trump Versprechen einhält
Der Vorstoß von Trump festigt Emden zufolge den Glauben der Anleger, dass Bitcoin und Co auf der Prioritätenliste des neuen US-Präsidenten einen der vorderen Plätze einnehmen könnten. Aktuell kämen vor allem Privatanleger zusehends auf die Idee, Engagements in Bitcoins zu tätigen. Damit "nährt die Hausse abermals die Hausse".
Das erstmalige Erreichen der 100.000-Dollar-Marke aber könnte für Anleger Segen und Fluch zugleich bedeuten, fuhr Emden fort: "Auf der eine Seite würde das Meistern aus psychologischer Sicht die Trendfortsetzung bestätigen und womöglich weitere Anleger anlocken. Andererseits könnten Investoren angesichts sechsstelliger Preisniveaus zusehends kalte Füße bekommen und im größeren Stil Gewinne einstreichen." Der Experte mahnte: "Sollten die Vereinigten Staaten den Regulierungsgürtel am Ende des Tages nun doch weniger lockern als gedacht, könnte dies der Rallye ein jähes Ende bescheren."