Wirtschaft

Rekordhoch: Bitcoin nähert sich der 100.000 Dollar-Marke

Der Bitcoin hat am Donnerstag seine Rekordrally fortgesetzt und sich damit weiter der runden Marke von 100.000 Dollar genähert. Die bekannteste und wichtigste Kryptowährung erreichte auf der Handelsplattform Bitstamp bei gut 97.900 Dollar (rund 92.700 Euro) einen Höchststand. Zuletzt notierte sie etwas tiefer.

Aktuell sind es nur rund drei Prozent bis zur Schallmauer von 100.000 Dollar. Dies kann am Kryptomarkt schnell geschehen. So verteuerte sich der Bitcoin alleine seit Sonntag um fast neun Prozent.

Trump-Wahlsieg beflügelt

Zuletzt hatte unter anderem der Handelsstart von Optionen auf den weltgrößten Spot-Bitcoin-ETF die Kurse beflügelt. Bei diesen ETFs handelt es sich um börsengehandelte Fonds, die direkt in den Bitcoin investieren. Als weiterer Kurstreiber gelten Bitcoin-Käufe in großem Stil durch den US-Softwarehersteller MicroStrategy. Der Unternehmenschef und Mitgründer Michael Saylor will seine Firma in ein Bitcoin-Unternehmen verwandeln.

Seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Anfang November ist der Kurs des Bitcoins um gut 40 Prozent in die Höhe geschnellt. Viele Investoren verbinden mit ihm die Hoffnung auf eine Lockerung der Regulierungen für Kryptowährungen.

Eigener Krypto-Beauftragten im Weißen Haus

Trumps Übergangsteam hat bereits begonnen, darüber zu diskutieren, ob ein Posten im Weißen Haus geschaffen werden soll, der sich mit der Politik für digitale Vermögenswerte befasst. Die Branche spricht sich dafür aus, dass diese Stelle - die erste ihrer Art in den USA - einen direkten Draht zum designierten Präsidenten haben soll.

Und Trump mache offensichtlich bereits Nägel mit Köpfen und habe die Branche mehr als liebgewonnen, schrieb Analyst Timo Emden von Emden Research. Das zeigten die Gespräche seiner Trump Media & Technology Group über den Kauf der Kryptobörse Bakkt.

Weitere Kursentwicklung abhängig davon, ob Trump Versprechen einhält

Der Vorstoß von Trump festigt Emden zufolge den Glauben der Anleger, dass Bitcoin und Co auf der Prioritätenliste des neuen US-Präsidenten einen der vorderen Plätze einnehmen könnten. Aktuell kämen vor allem Privatanleger zusehends auf die Idee, Engagements in Bitcoins zu tätigen. Damit "nährt die Hausse abermals die Hausse".

Das erstmalige Erreichen der 100.000-Dollar-Marke aber könnte für Anleger Segen und Fluch zugleich bedeuten, fuhr Emden fort: "Auf der eine Seite würde das Meistern aus psychologischer Sicht die Trendfortsetzung bestätigen und womöglich weitere Anleger anlocken. Andererseits könnten Investoren angesichts sechsstelliger Preisniveaus zusehends kalte Füße bekommen und im größeren Stil Gewinne einstreichen." Der Experte mahnte: "Sollten die Vereinigten Staaten den Regulierungsgürtel am Ende des Tages nun doch weniger lockern als gedacht, könnte dies der Rallye ein jähes Ende bescheren."