Wirtschaft

Preisverfall bei Immobilien: Talsohle bald erreicht

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia, dem auch in Österreich die Buwog gehört, erwartet ein baldiges Ende des Preisverfalls bei Immobilien.

Die Talsohle bei der Wertentwicklung sei greifbar, erklärte Vonovia-Chef Rolf Buch bei der Vorlage der Quartalszahlen. "Eine Rückkehr zum Wachstumskurs ist in Sicht."

Vonovia hatte in der Vergangenheit wegen der Immobilienkrise den Wert seines Immobilien-Portfolios immer wieder herunterschreiben müssen und deshalb Milliarden-Verluste verzeichnet. Dies ist nun vorbei: Der Wert des Portfolios sei stabil, "eine Neubewertung zum Quartal war nicht erforderlich." Vonovia schrieb damit im ersten Quartal einen Gewinn von 335,5 Mio. Euro - nach einem Verlust von rund 2 Mrd. Euro vor Jahresfrist.

Im operativen Geschäft gab der bereinigte Gewinn vor Steuern (EBT) von Jänner bis März um 7,3 Prozent auf 416,5 Mio. Euro nach. Die Mieten stiegen um 3,8 Prozent. Für das Geschäftsjahr erwartet Vonovia ein bereinigtes operative Ergebnis (EBITDA) zwischen 2,55 und 2,65 Mrd. Euro, das bereinigte EBT soll zwischen 1,7 und 1,8 Mrd. Euro liegen. Bei den Mieten gab sich Vonovia optimistischer: Für das organische Mietwachstum erhöhte der Konzern die Erwartungen auf 3,8 bis 4,1 Prozent.

Korrekturphase noch nicht abgeschlossen

Vonovia steht mit seiner Hoffnung auf ein Ende der Krise nicht allein. Bei Wohnimmobilien könnte es dem Verband deutscher Pfandbriefbanken (VdP) zufolge heuer Besserung geben. Mit der erwarteten Zinswende der EZB werde womöglich bei den Wohnimmobilien im zweiten Halbjahr eine Stabilisierung der Preise einsetzen, prognostizierte der Verband. "Das Geschäftsjahr 2024 bleibt für alle Akteure an den Immobilienmärkten auf jeden Fall herausfordernd," hatte VdP-Präsident Gero Bergmann gesagt. "Die Korrekturphase ist noch nicht abgeschlossen, wir haben noch keine Bodenbildung erreicht."

Die Immobilien-Wirtschaft kämpft mit den Folgen der hohen Zinsen und der explodierenden Baukosten. Es werden kaum noch neue Wohnungen gebaut. Die Immobilienpreise sanken im vergangenen Jahr deutlich. Viele Projektentwickler schlitterten in die Pleite. Bei Immobilien-Konzernen sorgten die Abwertungen der Bestände 2023 für teils herbe Verluste. Dividenden wurden in der Folge reihenweise gekürzt oder gar ganz gestrichen. Nun hoffen die Immobilien-Manager, dass es im laufenden Jahr eine Trendwende gibt.

Vonovia verfügt über rund 546.000 Wohnungen. Konzernchef Buch will sich von Paketen trennen, um die Schulden zu drücken. Erst in der vergangenen Woche hatte Vonovia in Berlin rund 4.500 Wohnungen und ein Grundstück für rund 700 Mio. Euro an zwei kommunale Wohnungsgesellschaften verkauft. Insgesamt sollen es heuer Verkäufe für rund 3 Mrd. Euro werden. Vonovia sei auf Kurs zu diesem Ziel, hieß es am Dienstag.