Wirtschaft

Österreichs Ressourcen für das Jahr sind ab heute verbraucht

Bereits am heutigen Gründonnerstag hat Österreich seinen Anteil an den natürlichen Ressourcen verbraucht, die die Erde im gesamten Jahr 2023 regenerieren kann. Daran erinnert der "Earth Overshoot Day" am 6. April.

"Würden alle so leben wie wir, bräuchten wir drei Planeten. Bereits nach nur drei Monaten sind die jährlichen Ressourcen Österreichs aufgebraucht", sagte Lisa Panhuber, Sprecherin von Greenpeace der APA. Österreich müsse endlich die Empfehlungen des Klimarats umsetzen.

Für den jährlichen "Earth Overshoot Day" eines jeden Landes berechnen Expertinnen und Experten des "Global Footprint Networks" in einem komplizierten Verfahren, wann der durchschnittliche theoretische Flächenbedarf der Menschheit etwa für Urbanisierung, Nahrungsmittelanbau und industrielle Produktion die Pufferkapazitäten der Erde übersteigt. Österreich liegt mit dem 6. April dabei im vordersten Feld.

Alle Inhalte anzeigen

Leben auf Kosten der Zukunft

"Kein Industriebetrieb, kein Gasthaus oder Bauernhof kann erfolgreich sein, wenn er schon Anfang April sein gesamtes Jahresbudget ausgegeben hat. Aber genau das macht Österreich und lebt damit auf Kosten unserer Zukunft", sagte Panhuber.

"Statt immer nur über Kosten und Hürden für Klimaschutz zu reden, müssen Politiker:innen, Unternehmer:innen und Medien endlich anfangen, die Notwendigkeit und die Chancen in den Mittelpunkt zu stellen. Die Bundesregierung muss jetzt damit anfangen - zum Beispiel, indem sie die 93 Empfehlungen des Klimarats umsetzt", hieß es von der Umweltschutzorganisation weiter.

Qatar hat frühesten "Earth Overshoot Day"

Den frühesten "Earth Overshoot Day" hatte auch heuer wieder das arabische Emirat Qatar am 10. Februar, der späteste Erderschöpfungstag ist im westafrikanischen Staat Benin. "Der Überlastungstag zeigt auch die absurde Ungleichheit. Denn weltweit überlasten 56 der reichsten Industrieländer - einschließlich ganz Europa - die Erde.

Dorthin fließt der Hauptteil der Profite des linearen Wirtschaftssystems. Die Kosten wie Ausbeutung, Ressourcenverschwendung und Müllberge tragen aber hauptsächlich Länder des globalen Südens", kritisierte Panhuber.

Globaler Ressourcen-Erschöpfungstag Ende Juli

Gleichzeitig ermitteln die Experten jedes Jahr auch einen globalen Ressourcen-Erschöpfungstag. Dieser fiel zuletzt auf den 28. Juli. Heuer wird der internationale "Earth Overshoot Day" laut Greenpeace bereits einen Tag früher sein.

Die Umweltschutzorganisation Global 2000 äußerte sich am Mittwoch ebenfalls. Der "Overshoot Earth Day" sei ein Zeichen, dass "auch Österreich von globalen Ressourcen abhängig sei", hieß es.

"Die Bundesregierung muss sich darum bei den aktuellen Verhandlungen zum EU-Lieferkettengesetz für eine Einhaltung von Umweltschutz-, Klima- und Menschenrechtsgesetzen stark machen", sagte Sprecherin Anna Leitner der Austria Presse Agentur.