Wirtschaft

Notenbankchef Holzmann: Die Inflation ist importiert

Die Inflation ist im April laut Schnellschätzung der Statistik Austria auf 7,2 Prozent gestiegen – nach zuletzt 6,8 Prozent im März. Preistreiber sind vor allem Energiekosten, also Treibstoffe, Strom und Gas.

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht deswegen zunehmend unter Druck, von ihrer Nullzinspolitik abzuweichen, um der Teuerung entgegenzuwirken. Notenbankchef Robert Holzmann hat sich im ZIB2-Interview „für ein rasches Handeln“ ausgesprochen, die Zinsen sollten demnach noch „im Sommer, vielleicht im Herbst noch zusätzlich und bei Bedarf noch im Dezember“ erhöht werden.

Säumig sei die EZB dabei aber noch nicht, so Holzmann, denn sie habe mit dem Auslaufen von Anleihenkauf-Programmen bereits reagiert. Man müsse dabei „sehr vorsichtig sein“, denn es gelte dabei auch, mit einer Zinsanhebung nicht den Aufschwung oder die Konjunktur abzuwürgen. Denn „die Inflation wird nicht alleine von der EZB bekämpft werden können, die Inflation ist aus dem Ausland importiert“, so Holzmann mit Verweis auf die international hohen Energiepreise. Und gegen diese könne die EZB sehr wenig tun. Wenn die Preise aber im nicht weitersteigen, sollte die Inflation wieder zurückgehen.

Wenn die Zinsen steigen, würde das auch die Kreditnehmer treffen. Insbesondere im Wohnbau, wo viele Darlehen variabel verzinst sind, könne es deswegen vermehrt zu Privatkonkursen kommen. „Ich erwarte aber nicht, dass das ein dramatisches Ausmaß erreichen wird“, so Holzmann.

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