Wirtschaft

Nord Stream 1: Turbine wird bald eingebaut

Nach russischen Angaben wird die gewartete Gas-Turbine bald wieder in die Pipeline Nord Stream 1 eingebaut. Dies werde geschehen, sobald sie aus Kanada zurücktransportiert worden sei, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, vor der Presse.

Dann werde durch Nord Stream 1 Erdgas in „entsprechenden Mengen“ nach Europa geliefert. „Die Turbine wird installiert, nachdem alle Formalitäten abgeschlossen sind. ... Und das Gas wird in den entsprechenden Mengen gepumpt, den Mengen, die technologisch möglich sind.“

Peskow zufolge müssten weitere Anlagen an der Pipeline gewartet werden, und das damit beauftragte Unternehmen Siemens Energy sei sich dessen bewusst. Die Regierung in Moskau sei nicht an einem vollständigen Stopp der Gaslieferungen nach Europa interessiert.

Transportdokumente übergeben

Siemens Energy hat einem Medienbericht zufolge der russischen Gazprom kanadische Dokumente übergeben, die die Reparatur und den Transport einer Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 ermöglichen.

Die russische Zeitung Kommersant berichtete am Sonntag, dass die Turbine, die auf dem Weg von Kanada nach Russland sei, wegen fehlender Unterlagen am Samstag eine Fähre von Deutschland nach Helsinki verpasst habe.

Die Turbine könnte in den nächsten Tagen transportiert werden, wenn Siemens Energy und Gazprom die notwendigen Papiere austauschten.

Die Turbine war zu einer routinemäßigen Wartung in Kanada. Das Land hatte sich mit Blick auf die internationalen Sanktionen gegen Russland zunächst gegen eine Rückgabe gesperrt. Auf Druck der deutschen Bundesregierung wurde die Turbine aber nach Deutschland gebracht, um von dort nach Russland transportiert zu werden. Die Regierung in Moskau hatte die reduzierten Gasflüsse über die Nord-Stream-1-Pipeline mit dem Fehlen der Turbine begründet.

Die deutsche Regierung hielt dies für ein vorgeschobenes Argument, setzte sich aber dennoch für eine Lieferung der Turbine ein, um Russland keinen Vorwand zu liefern. Gazprom, deren Tochter Nord Stream AG die Turbine gehört, nannte zuletzt fehlende Unterlagen als Grund für die Verzögerung des Transports.

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