Monsanto legt Geständnis ab und Ferrero baut "Hotel Nutella"
China will Einigung oder „zurückschlagen“
China ist nach den Worten seines Staatspräsidenten Xi Jinping im Handelsstreit mit den USA weiter an einer Einigung interessiert. Sein Land wolle wie es im chinesischen Polit-Sprech heißt "auf gleichberechtigter Basis im gegenseitigen Respekt an einer Phase 1-Vereinbarung arbeiten", so Xi am Freitag in Peking.
Wenn nötig, werde China in dem Streit aber "zurückschlagen", auch wenn es sich aktiv dafür einsetze, dass es keinen Handelskrieg gebe. Sein Land habe "diesen Handelskrieg nicht angefangen" und wolle ihn auch nicht, so Xi.
Hintergrund: US-Präsident Donald Trump stört sich unter anderem am hohen Defizit seines Landes im Handel mit China. Er wirft Peking zudem unfaire Handelspraktiken, Währungsmanipulation, Beschränkungen für ausländische Unternehmen sowie Diebstahl geistigen Eigentums vor.
Deshalb hat er chinesische Waren mit Sonderzöllen belegt, worauf China mit ähnlichen Maßnahmen reagierte. Das belastet auch die Weltwirtschaft.
Deutschland: Knapp am Minus vorbei
Die deutsche Wirtschaft ist dank des robusten Binnenmarkts und steigender Exporte der Rezession knapp entronnen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs von Juli bis September um 0,1 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag eine frühere Schätzung bestätigte.
IHandelskonflikte, schwächere Weltkonjunktur und Brexit-Chaos setzen der exportabhängigen deutschen Industrie zu. Sie hat deshalb fünf Quartale in Folge ihre Produktion gedrosselt.
Angesichts der schwächelnden deutschen Konjunktur sprechen sich indes Vertreter aus Politik und Wirtschaft in Baden-Württemberg für flexiblere Regeln für die Kurzarbeit aus.
Schlechte Stimmung in der Eurozone
Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im November überraschend eingetrübt. Wie das Institut Markit am Freitag in London mitteilte, fiel der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 50,3 Zähler. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Mittel mit einem Anstieg auf 50,9 Zähler gerechnet.
Monsanto legt Geständnis ab
Der US-Chemiekonzern Monsanto hat eingeräumt, in einer Forschungsanlage im US-Bundesstaat Hawaii ein verbotenes und hochgiftiges Pestizid eingesetzt zu haben. Die Bayer-Tochter bekannte sich am Donnerstag vor einem Gericht in Honolulu schuldig.
Monsanto hat sich bereit erklärt, eine Geldstrafe in Höhe von zehn Millionen Dollar (neun Millionen Euro) zu zahlen. "Das rechtswidrige Verhalten in diesem Fall stellte eine Bedrohung für die Umwelt, die umliegenden Gemeinden und die Monsanto-Arbeiter dar", sagte der für den Fall zuständige kalifornische Staatsanwalt Nick Hanna.
Die Bayer-Tochter Monsanto steht im Zentrum zahlreicher Gerichtsverfahren in den USA, in denen die Kläger Glyphosat-haltige Mittel für ihre Krebserkrankungen verantwortlich machen.
Ferrero eröffnet "Hotel Nutella"
Der italienische Süßwarenhersteller Ferrero eröffnet im kommenden Jänner in Kalifornien das erste "Hotella Nutella". Dabei handelt es sich um ein Hotel in Napa Valley, das thematisch komplett auf den Brotaufstrich ausgerichtet ist.
Übernachtungen können nur per Los gewonnen werden. Bis zum 8. Dezember verlost Ferrero Karten für zwei Nächte in dem Hotel. Um am Wettbewerb teilzunehmen, müssen Interessierte ein Video einreichen, in welchem sie ihre Vorliebe für den Brotaufstrich begründen. Bewerben dürfen sich nur jedoch nur Personen mit festem Wohnsitz in Kalifornien.
Ein 7-Milliarden Deal
Die Konsumgüterkonzerne Henkel und Unilever erwägen Insidern zufolge ein Gebot für bekannte Kosmetikmarken des US-Konzerns Coty. Es gehe um ein Portfolio im Wert von bis zu 7 Milliarden Dollar (6,3 Mrd. Euro), sagten drei mit den Vorgängen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Coty, das von der Beteiligungsgesellschaft JAB der deutschen Milliardärsfamilie Reimann kontrolliert wird, werde ab Dezember offiziell nach einem Käufer Ausschau halten, hieß es. Auch Colgate-Palmolive dürfte ins Rennen um Marken wie die Haarpflegeserien Wella und Clairol sowie OPI-Nagellacke einsteigen. Doch auch Beteiligungsgesellschaften wie Advent, Blackstone, KKR, CVC und Cinven könnten dabei sein.
Die Coty-Sparte für professionelle Kosmetik-Produkte, die hauptsächlich an Friseur-Salons und Nagel-Studios verkauft werden, steht für gut ein Fünftel des Coty-Jahresumsatzes von rund 1,8 Mrd. Dollar. Doch die Erlöse sind zuletzt zurückgegangen, so dass sich der Konzern für ein geringeres Engagement entschieden hat.
Niemand will die Pleite-Airline Alitalia
Die Verkaufsfrist für die Alitalia ist am Donnerstagabend abgelaufen. Alitalia ist seit Mai 2017 insolvent und wird mit staatlichen Überbrückungskrediten in der Luft gehalten. Seit Monaten verlängert die Regierung in Rom die Verkaufsfrist für die Airline, ohne dass Licht am Ende des Tunnels in Sicht ist.
Die Rettung der Alitalia mit 11.000 Mitarbeitern beschäftigt die italienischen Regierungen schon seit Jahren. Erwartet wird, dass die Regierung nun zum achten Mal in Folge die Verkaufsfrist verlängert. Eine Insolvenzerklärung der Airline schließt das Kabinett in Rom aus.