Wirtschaft

Millionenpleite eines bekannten Elektrohändlers

„Jeder Feldbacher kennt „den Ertl“ – das Elektro Fachgeschäft seit 40 Jahren – jetzt geht Mann & Frau zur „Supaaa Sandra“ (supaaa Service, supaaa Preise…) ein Familienbetrieb in 3. Generation. Hat sich auch unser Logo im Laufe der Zeit verändert – die Qualität die Sie hier bekommen ist immer noch die Beste!“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Wir sind ein hochmotiviertes, engagiertes Team welches sich jederzeit um alle Anliegen betreffend Waschen/Kühlen/Kochen kümmert. Auch wenn Sie „nur“ einen Fön kaufen wollen – bei uns sind Sie richtig. Ihr Gerät daheim funktioniert mehr schlecht als recht? – Keine Sorge, wir schicken unseren Servicefachmann vorbei!“

Die Rede ist von der Sandra Ertl Handelsgesellschaft m.b.H. um Geschäftsführerin Sandra Ertl. Sie hat am Dienstag beim Landesgericht für ZRS Graz einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Fünf Mitarbeiter sind laut AKV und KSV1870 von der Pleite betroffen.

Der Hintergrund

„Seit dem Jahr 2023 sieht man sich mit deutlichen Umsatzrückgängen in beiden Geschäftsfeldern konfrontiert, wobei sich das Umsatzniveau im Geschäftsfeld Küchen mittlerweile wiederum stabilisiert habe. Der stationäre Elektrofachhandel steht jedoch aufgrund des Online-Handels massiv unter Druck. In Zusammenschau mit den Kostensteigerungen in der jüngeren Vergangenheit für Personal, Energie, Mieten etc. ist eine positive Führung dieses Unternehmensteiles nicht mehr darstellbar“, zitiert der AKV aus dem Insolvenzantrag. „Aufgrund der damit verbundenen Anspannung der Liquiditätssituation sind auch Einkäufe, um ein ansprechendes Warensortiment anbieten zu können, nur mehr eingeschränkt möglich.“ 

Schulden und Vermögen

Die Verbindlichkeiten (Zerschlagungswerte) betragen rund 1,238 Millionen Euro, davon entfallen 665.000 Euro auf Banken und 171.000 Euro auf Kundenanzahlungen. Der Rest entfällt auf Lieferanten, Personal, Abgaben- und Steuerverbindlichkeiten. Die Aktiva werden mit rund 464.000 Euro beziffert. Das freien Vermögen mit rund 128.000 Euro ausgewiesen.

Die Zukunft

„Während der Teilbetrieb „Elektrohandel“ geschlossen werden soll, soll der Teilbetrieb „Küchencenter“ fortgeführt werden“, so der AKV. Den Gläubigern sollen 20 Prozent Quote geboten werden.   „Die Sanierungsplanquote soll insbesondere aus der Fortführung sowie aus dem Warenabverkauf infolge der Schließung des Teilbetriebes „Elektrohandel“ aufgebracht werden.“