Wirtschaft

Millionenpleite einer Burger-Restaurantkette: 130 Jobs betroffen

"Durch die im Rahmen der COVID-19 Maßnahmen verordneten Gastronomieschließungen sei es bei der Antragstellerin in den vergangenen Jahren zu Umsatzeinbußen von bis zu 75 Prozent gekommen. Hinzu komme, dass es aufgrund der Lieferkettenengpässe Steigerungen bei den Einkaufspreisen gegeben habe. Auch die Erhöhung der Energiepreise sei ein weiterer Grund für die wirtschaftlichen Probleme", heißt es in einer Aussendung des Gläubigerschutzverbands AKV. "Der Antragstellerin sei es nicht möglich gewesen, diese Preiserhöhungen zur Gänze an die KundInnen weiterzugeben, um keinen weiteren Rückgang bei den Gästetransaktionen zu riskieren. Auch die Zurückhaltung der KundInnen aufgrund des Kaufkraftverlustes infolge der Inflation habe ihren Teil dazu beigetragen, teilweise seien die Restauranttransaktionen um bis zu 30 Prozent zurückgegangen."

Und weiter heißt es: "Die Antragstellerin habe weitere Expansionen durch FranchisepartnerInnen geplant gehabt, eine Umsetzung unterblieb jedoch, da keine FranchisepartnerInnen gefunden werden konnten, die bereit waren, das Risiko einer Investition im Gastronomiebereich in der aktuellen Situation zu übernehmen. Auch die Lage der Filialen, die sich im Wesentlichen auf Standorte in Einkaufszentren und Innenstädten konzentriert, sei mitursächlich, da sich Einkaufszentren derzeit angesichts der aktuellen Einkommensschwäche und Kaufkraftverluste schlecht entwickeln würden."

Unternehmen soll neu strukturiert werden

Die Rede ist von der Burgerista Operations GmbH. Sie hat am Landesgericht Linz einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens eingebracht hat. Sie betreibt acht eigene Filialen (SCS Vösendorf, Donauzentrum Wien, Millenium City Wien, Wiener Westbahnhof, Pluscity Pasching, Linz Urfahr, Linz Landstraße, Salzburg) und es gibt auch laut Creditreformm eine Filiale von Franchisenehmern. Von der Insolvenz sind nach ersten Einschätzungen des AKV rund 45 GläubigerInnen und 130 DienstnehmerInnen betroffen.

"Vor dem Hintergrund anhaltender Marktverwerfungen hat der österreichische Better-Burger-Restaurantbetreiber Burgerista ein Sanierungsverfahren beantragt. Ziel ist es, das Unternehmen neu zu strukturieren und einen neuen Investor zur weiteren Umsetzung des Wachstumskurses zu gewinnen. Die Burgerista-Restaurants bleiben geöffnet", erklärt Thomas Burscheidt, der Vorstandschef der Burgerista Holding, in einer Aussendung.

Mögliche Schadenersatzansprüche

Die Passiva betragen laut AKV und KSV1870 im Liquidationsfall 2,872 Millionen, im Sanierungsfall nur 1,249 Millionen Euro." Der Unterschied ergibt sich daraus, dass die angeführten zusätzlichen Kosten aufgrund der Beendigung von sämtlichen Dienstverhältnissen in Höhe von rund 600.000 Euro sowie die Schadenersatzansprüche aufgrund der vorzeitigen Beendigung der Mietverträge in Höhe von rund einer Millionen Euro nur dann schlagend würden, wenn es zu einer konkursmäßigen Verwertung des Unternehmens käme", heißt es vom AKV.

Die Aktiva bestehen laut KSV1870 aus einem frei verfügbarem Bankvermögen in Höhe von 261.000 Euro, das restliche Vermögen kann derzeit noch nicht seriös bestimmt werden, ist laut Insolvenzantrag aber nur gering anzusetzen.

Die Antragstellerin strebt den Abschluss eines Sanierungsplans mit einer Quote von 20 Prozent an, wobei die Finanzierung durch Einstieg eines Investors erfolgen soll. Ein Finanzplan zur Fortführung des Unternehmens wurde bereits erstellt. Für den Fall der sofortigen Schließung des Unternehmens würden die Gläubiger nach Angaben im Eröffnungsantrag lediglich mit einer Quote von ca. 14,26 Prozent rechnen können.