Millionenpleite der Betreiberin von vier Ärzte-Zentren
"Laufende Veränderungen im Gesundheitsbereich fordern effektive ärztliche Kooperationen im niedergelassenen Bereich. Die M'Management, mit Sitz in Innsbruck, schafft die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Vernetzung unterschiedlichster Kompetenzen im Gesundheitswesen, von denen alle Beteiligten gleichermaßen profitieren. Dabei ist die effiziente Planung, Entwicklung und Führung von Ärztehäusern unser Spezialgebiet. Der Erfolg unseres Konzeptes hat uns zum größten Ärztehaus-Betreiber in Österreich gemacht - mit derzeit fünf Ärztezentren, über 30.000 Quadratmeter gemanagter Fläche und mehr als 150 Vertragspartnern. Zudem verstehen wir uns auch als externen Dienstleister, der für etwaigen Investoren Standortevaluierungen durchführt", heißt es auf der Firmen-Homepage.
Die Rede ist von der M‘Management GmbH mit Sitz in Innsbruck. Über ihr Vermögen wurde am Montag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung vom Insolvenzgericht eröffnet. Alleingesellschafterin der Insolvenzschuldnerin ist die Laura Holding GmbH. Deren Gesellschafter wiederum sind die Laura Privatstiftung (42,10 Prozent), die Ameria Invest AG (34,90 Prozent) - Liechtenstein, die AE Familienholding AG (10 Prozent) – Schweiz, die Fressnapf Luxembourg GmbH (10 Prozent) – Luxemburg und Herr Ernst Tanner (3 Prozent). Diese Insolvenz ist auch im Umfeld der wirtschaften Schwierigkeiten der Signa-Gruppe zu verorten.
Die Hintergründe
„Die Insolvenzschuldnerin betreibt vier Ärztezentren in Innsbruck, Baden, Linz und Salzburg , wobei dabei nicht nur Geschäftsflächen an Ärztinnen und Ärzte vermietet bzw. untervermietet werden, sondern die Insolvenzschuldnerin weitere Serviceleistungen wie IT-Betreuung, Praxisbetreuung oder organisatorische Unterstützung zur Verfügung stellt“, so der KSV1870. „Nach den Angaben im vorliegenden Insolvenzeröffnungsantrag hat sich die Marktsituation derart verändert, dass aufgrund steigender Kosten nicht mehr profitabel gewirtschaftet werden konnte. Ein kurzfristiges Reagieren auf die geänderten Umstände am Markt sei der Insolvenzschuldnerin nicht möglich gewesen, als sie an langfristige – nunmehr massiv nachteilige Verträge – langfristig gebunden gewesen sei bzw. immer noch ist.“
Und weiter heißt es: „Zudem sei Anfang 2024 von der Alleingesellschafterin mitgeteilt worden, dass es keine weiteren Zuschüsse mehr geben würde. Die Ursache für das Ausbleiben der weiteren Unterstützung der Schuldnerin durch ihre Eigentümerin dürfte in der negativen wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaften im Signa-Umfeld liegen. Wie im Insolvenzantrag weiter ausgeführt wurde, seien Versuche einen Investor zu finden, letztlich gescheitert.“
Schulden und Vermögen
Die Insolvenzschuldnerin geht von Verbindlichkeiten in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro aus. "Sollte es zur Schließung des Unternehmens kommen, befürchtet die Insolvenzschuldnerin einen Anstieg der Passiva auf etwa 7,5 Millionen Euro. Dies deshalb, da man im Liquidationsfall mit enormen Schadenersatzansprüchen konfrontiert wäre. In den dargestellten Verbindlichkeiten sind Darlehen aus verbundenen Unternehmen enthalten", heißt es weiter. "Inwieweit solchen Darlehen im Insolvenzverfahren eine Rolle spielen werden, bedarf detaillierter Prüfungen durch die Insolvenzverwaltung. Die Schuldnerin geht davon aus, dass Vermögenswerte von rund 920.000 Euro vorhanden sind. Die wesentlichen Aktiva sind dabei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bzw. der Wert der Betriebs- und Geschäftsausstattung. Über eigenes Liegenschaftsvermögen an den Betriebsstandorten verfügt die Schuldnerin nicht."