Mega-Pleite der Immobilienfirma IMFARR: 742 Millionen Euro Forderungen
Im Verhältnis zu den Signa-Pleiten, die einen Schuldenberg von insgesamt 25 Milliarden Euro umfassen, ist die Pleite der Wiener Immobilienfirma IMFARR Beteiligungs GmbH eine "kleine Nummer". Doch laut Creditreform und KSV1870 wurde heute, Donnerstag, in der Berichts- und Prüfungstagsatzung am Handelsgericht Wien bekanntgegeben, dass 111 Gläubiger rund 742,6 Millionen Euro Forderungen angemeldet haben. Vom Insolvenzverwalter wurden bisher aber nur 314,3 Millionen Euro Forderungen anerkannt.
"Die abschließende Prüfung der Forderungen war in dem kurzen Zeitraum zwischen Verfahrenseröffnung und Prüfungstagsatzung noch nicht möglich und ist nicht auszuschließen, dass sich die Summe der anerkannten Forderungen bis zur Sanierungsplantagsatzung noch erhöhen wird", so der KSV1870.
Engmaschige Abstimmung
Über die im Jahr 2007 gegründete IMFARR Beteiligungs GmbH wurde mit 23. Juli 2024 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. „Die Schuldnerin ist eine reine Holdinggesellschaft und der Unternehmensgegenstand der IMFARR-Gruppe ist die Immobilienentwicklung von Büroimmobilien und Wohnungen in Wien und Deutschland“, so Karl Quendler von Creditreform. „Der Insolvenzverwalter befindet sich mit der Schuldnervertretung in engmaschiger Abstimmung bezüglich des laufenden Fortbetriebes und den zu erörternden Themen bezügliche des geplanten 20-prozentigen Sanierungsplans.“
Mit Spannung erwartet
„Es ist davon auszugehen, dass der angebotene Sanierungsplan im Interesse der Gläubiger gelegen ist, da bei einem Liquidationsszenario wohl mit keiner wirtschaftlich relevanten Quote gerechnet werden kann“, so Creditreform. „Der für den 17. Oktober 2024 anberaumten Sanierungsplantagsatzung und der Frage, ob die Gläubiger dem 20-prozentigen Sanierungsplan die Zustimmung erteilen werden und die entsprechende Finanzierung bewerkstelligt werden kann, darf mit Spannung entgehen gesehen werden.“