Wirtschaft

Kryptowährung Bitcoin produziert doppelt soviel CO2 wie die Schweiz

Die Kryptowährung Bitcoin hat derzeit einen doppelt so großen CO2-Abdruck wie die Schweiz. Das geht aus einer Auswertung des Kryptoportals Digiconomist hervor.

Auf das Jahr gerechnet, verursacht das Netzwerk der Kryptowährung aktuell 90,93 Millionen Tonnen CO2. Zum Vergleich: Die Treibhausgasemissionen der Schweiz beliefen sich zuletzt auf rund 45 Millionen Tonnen jährlich. Grund für die Emissionen ist die energieverschlingende Blockchain-Technologie im Hintergrund.

Das Bitcoin-Netzwerk basiert auf der Blockchain-Technologie. Die Herausforderung ist, Transaktionen auf der Blockchain fälschungssicher zu validieren. Bisher wird bei diesen Systemen das Verfahren "Proof of Work" eingesetzt. Dabei müssen komplizierte kryptografische Rätsel gelöst werden. Wer das Rätsel zuerst knackt, darf den nächsten Eintrag in die Blockchain schreiben und erhält dafür eine Belohnung in Form von Bitcoin.

Dieser Vorgang wird auch "Mining" genannt, weil dadurch neue Kryptomünzen "geschürft" werden. Beim "Mining" konkurrieren viele Akteure untereinander, aber nur einer kommt letztlich zum Zuge. Das ist einer der Gründe, warum bei diesem Verfahren so viel Strom verbraucht wird. Vielerorts stammt dieser zudem aus fossilen Quellen, was den hohen CO2-Ausstoß erklärt.

Eine einzelne Bitcoin-Transaktion verursacht gemäß Digiconomist aktuell so viel CO2 wie das Schauen von rund 112.000 Stunden YouTube-Videos - oder die Abwicklung von 1,5 Millionen Kreditkartentransaktionen.

Aktuell steht der Bitcoin-Kurs bei rund 67.300 US-Dollar. Das Rekordhoch erreichte Bitcoin Mitte März mit fast 74.000 Dollar. Im November 2022 war der kurs auf unter 16.000 Dollar gefallen.

Der heurige Anstieg des Bitcoin-Kurses übertrifft bisher traditionelle Vermögenswerte, etwas mit Blick auf die globalen Aktienmärkte oder Gold. Unter anderem hohe Zuflüsse in die erst drei Monate alten börsengehandelten Fonds für Bitcoin in den USA ließen den Wert des Tokens steigen. Bitcoin-Befürworter erwarten, dass die Nachfrage nach Kryptowährungen weiterhin zunehmen wird. Kritiker bemängeln hingegen, der Bitcoin habe keinen intrinsischen Wert und sei ein reines Spekulationsobjekt.

Jetzt kommt das "Halving"

Der Bitcoin erfährt in diesem Monat das sogenannte "Halving". Bei diesem alle vier Jahre stattfindenden Ereignis wird das Neuangebot an Bitcoin-Token halbiert. Manche Marktbeobachter sehen das als Rückenwind für den Aufschwung. Experten warnen zugleich immer wieder vor deutlichen Kursschwankungen der Kryptowährung.