Wirtschaft/Immo

Puristisch oder elegant: Welcher Wohntyp sind Sie?

Zeig mir deine Wohnung und ich sag dir, wer du bist, ist das Mantra von Wohncoaches. Ganz so einfach ist es zwar nicht, dennoch sagen unsere Wohnräume und die Art, wie wir sie einrichten, viel über uns selbst aus. Über den individuellen Lebensstil, über persönliche Werte, Bedürfnisse, Geschmack und teilweise auch Charakter. Da offenbart sich nicht selten der Ordnungsfanatiker oder der Tagträumer, die Minimalistin oder Retro-Anhängerin, der Kosmopolit, das naturbewusste Urgestein, der kreative Stil-Mixer oder die Glamour-Diva.

Bilder von Stilen sammeln, die gefallen

Mit wenigen Mitteln ist heute schon alles machbar. Für jene, die ihre eigenen vier Wände neu einrichten, besteht die Kunst darin, unter den vielen Angeboten den persönlichen Lieblingstrend auszumachen, der auch zur eigenen Persönlichkeit passt. Denn nur dann fühlt man sich daheim wohl. Aber wie geht man am besten vor? Was sollte man sich – abgesehen von der Funktionalität der Räume oder Einrichtungsgegenstände  – noch überlege „Wohntypen sind ein Spiegel der Bedürfnisse“, sagt Monica Marti-Sanchis, Expertin für Innenraumgestaltung MMS Raumgestaltung. „Und es gibt hier natürlich auch Mischtypen.“ Sie rät jedem Kunden, sich zunächst zu überlegen: Wie lebe ich jetzt? Was finde ich gut und was ,sitzt’ nicht gut? Raum für Raum. „Dann erstellt man via Internet eine Art Sammlung an Einrichtungsbildern, die man schön findet.“

Der rote Faden

Wer sich diese Fotos ansieht, erkennt einen roten Faden – und den persönlichen Stil. „Danach geht man am besten in einem Gespräch durch, was alle Bilder gemeinsam haben. Oft ist es eine Grundfarbe in der Einrichtung, sind es Materialien oder auch Stimmungen: großzügig, ruhig, gemütlich, einladend, cool oder ordentlich“, so die Einrichtungsberaterin. „Dabei kommen meist sehr genau die Vorlieben und Prioritäten des Menschen heraus. Vieles ist ihnen nämlich gar nicht bewusst – etwa, dass Ordnung – zum Beispiel in Form von geschlossenen Regalen – ihnen Sicherheit gibt oder weniger Energie raubt. Manche sehnen sich nach mehr Kommunikation in der Familie, haben aber keinen großen Esstisch, sondern nur eine Küchenbar mit Hockern.“

Einrichtungsberaterin

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Last but not least kommt noch das Thema Budget hinzu. Interieurprofi Monica Marti-Sanchis: „Jeder hat ein Budget – sehr oft kleiner als man es gern hätte oder bräuchte. Ich ersuche die Menschen dann, zu überlegen, „was sie anstreben oder machen würden, wenn sie eine üppige Summe, etwa in der Höhe von 300.000 Euro, für die Einrichtung hätten. Dadurch werden sie inspiriert, ihren Ideen freien Lauf zu lassen, sich nicht schon im Geiste einzuschränken und groß zu denken. Oft ist es nämlich möglich, diese Ideen mit einem realistischen und deutlich kleineren Budget umzusetzen.“

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Der kreative Freigeist

Grundbedürfnis: Abwechslung, Einzigartigkeit Einstellung: Ungezwungen und unbekümmert, spontan, mutig, flexibel und ebenso unikat-liebend wie manchen Trends nicht abgeneigt. Mixt gerne die Stile, mag fröhlich-frische Akzente sowie unterschiedliche Muster und Farben, die Optimismus  ausstrahlen, als Kontrast dienen klare Linien. Der kreative Freigeist braucht nicht unbedingt das Pragmatische, ist ständig in Bewegung, verändert vieles und oft, außerdem benötigt dieser Wohn-Typ Raum für kreative Experimente.
Stilvarianten: Retro-Look, Mid-Century, Shabby-Chic, Iconic-Vintage, Boho-Chic.
 

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Die glamouröse Diva

Grundbedürfnis: Selbstdarstellung, Genuss. Einstellung: Think big, act big! Maximalismus ist gefragt, Grenzenlosigkeit erwünscht. Präsentation ist alles, aber immer mit Stil. Die Wohnung wird zum Ausdrucksmittel und als Visitenkarte verstanden.
Die glamouröse Diva lebt auch außerhalb der eigenen vier Wände extrovertiert, ist eine schillernde Persönlichkeit. Mag teure Stoffe, Metall, Gold, Marmor, Samt, Felle, kräftige Farben, aber auch Kunstobjekte und ausgefallene Accessoires.
Stilvarianten: Modern Glam, Art-Déco, Extravagant.

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Der toughe Urbanist

Grundbedürfnis: Authentizität, Freiheit. Einstellung: Bevorzugt das Stadt-Leben samt allen Angeboten, Möglichkeiten, aber auch Makeln. Wohnt am liebsten im Loft, jedenfalls in hohen Räumen, steht auf unverputzte Backsteinwände, freiliegende Leitungen und blanken Betonboden, mag Materialien wie Holz, Glas, Leder und Metall (gerne aus zweiter Hand oder recycelt), denn Gebrauchsspuren gehören zum Leben. Zweckmäßigkeit und Coolness werden hochgeschrieben, Deko ist verzichtbar, außer Unikate, Farbakzente und Kerzen.
Stilvarianten: Industrial, extravagant, Vintage.
 

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Der naturnahe Romantiker

 
Grundbedürfnis: Gemütlichkeit, Gemeinschaft, Naturnähe. Einstellung: Umgibt sich gerne mit Familie und Freunden, hat meist Haustiere und braucht die Nähe zur Natur. Lebt umweltbewusst und ist oft ein Sammler, der an Erbstücken hängt bzw. gerne etwas am Flohmarkt kauft. Schätzt Holzfußböden und natürliche Materialien wie Stein, Rattan oder Leinen. Neigt zu überladenen Räumen, Kerzen sind Pflicht, viel Deko und Accessoires, persönliche Erinnerungsstücke und Fotos sind erwünscht. Stilvarianten: Vintage, Öko- und Upcycling, Romantic Country, Ethno.
 

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Der coole Minimalist


Grundbedürfnis: Sicherheit, Ordnung. Einstellung: Regelmäßiges Aufräumen ist Pflicht, braucht klare Strukturen, ist eher introvertiert und sensibel. Credo: Befreiung von Ballast durch die Kunst des Weglassens.
Der coole Minimalist schätzt klare Formen, zurückhaltende Farben und viel Platz. Mag dezente Töne, auch schwarz, weiß und grau, dafür keine oder nur wenig Deko. Neigt zum Perfektionismus, kann aber das, was er als wertvoll erachtet, durchaus genießen. Stilvarianten: Klassisch-Modern, Japandi, Contemporary.
 

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Der pragmatische Exzentriker


Grundbedürfnis: Prestige, Ästhetik. Einstellung: Von allem das Beste, schließlich sagt alles etwas über den Status des Menschen aus. Verbindet Traditionelles und Modernes, legt Wert auf  Ordnung und perfekt aufeinander abgestimmte Dinge, Farben, Formen und Räume. Schätzt qualitative Praktikabilität und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, gönnt sich aber auch das eine oder andere teure Stück oder Kunstobjekt. Agiert zielgerichtet, überlegt und nachhaltig, freut sich über Beständigkeit und Anerkennung. Stilvarianten: Boho-Chic, Kolonialstil, Neo Art-Déco, Klassisch-elegant.
 

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Der gesellige Individualist


Grundbedürfnis: Rückzug, Erholung, Kommunikation. Einstellung: Braucht von beiden Welten etwas – viel Privatsphäre und Rückzugsorte, aber auch Kommunikation und Gesellschaft. Große Küche mit Essbereich und Wohnzimmer sind wichtige Räume, aber auch die eigene Leseecke, die Werkstatt oder der Hobby-Raum. Gemütlichkeit und Funktionalität werden vereint, schlichte Einrichtung kommt ebenso vor wie Stil-Mix. Überlässt nichts dem Zufall, legt viel Wert auf Harmonie. Stilvarianten: Landhaus, Scandi-Style, Hygge, Mid-Century, Iconic-Vintage, Mediterran. - Susanna Sklenar
 

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