Wirtschaft/Immo

Per Swipe zum Kunst-Match: Tindern für Kunstliebhaber

Die Idee zur Online-Galerie Return on Art entstand eigentlich aus einer Frustration heraus. Amir Akta hatte mit dem Thema Kunst gar nichts zu tun, wie er im Interview erzählt: „Ich studierte IBWL in London und war auf Instagram aktiv. Als ein Freund der Familie, ein Künstler, Hilfe in der Vermarktung brauchte, dachte ich, ich hätte genug Marketingkompetenz. Dem war leider nicht so. Kunst ließ sich nicht so einfach über Instagram verkaufen.“ Anstatt sich geschlagen zu geben, entwickelte Akta jedoch eine Leidenschaft für das Thema und widmete seine Bachelor-Arbeit der Frage nach nötigen Innovationen im Kunstbereich. „Mich beschäftigte vor allem: Warum ist es so schwer, als junger Mensch überhaupt Kunst zu kaufen? Dadurch habe ich eine Marktlücke für mich entdeckt“, erzählt der Wiener.

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Die Digitalisierung alleine reichte nicht aus. „Auf der einen Seite ist es schwierig, Kunst zu kaufen, weil Galerien sehr teuer und auch unzugänglich sind. Nicht selten will eine Galerie gar nicht an einen unerfahrenen Interessierten verkaufen, sondern eben lieber an den etablierten Sammler. Auf der Online-Seite ist es aber auch schwierig, weil man als Käufer mit Millionen Gemälden konfrontiert ist. Wie soll man da finden, was gefällt?“, erklärt der 23-Jährige, wie es zur Konkretisierung seiner Geschäftsidee kam.

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Internationale Künstler und Wiederverkaufswert

Return on Art versteht sich als eine nahbare Möglichkeit für die breite Öffentlichkeit, professionell kuratierte Kunst zu erleben und zu konsumieren. Dabei muss man sich aber nicht mehr durch massenhaft Möglichkeiten quälen. Ein Algorithmus, der ähnlich wie bei Tinder mit dem Swipe-Mechanismus funktioniert, erfasst den Kunstgeschmack der einzelnen Kunden und schlägt entsprechende Werke vor. „Bei jedem Besuch auf der Website wird das Ergebnis verfeinert“, entkräftet Akta die Befürchtung, sich durch einmal getroffene Entscheidungen zu stark einzugrenzen. Das Portfolio umfasst mehr als 70 internationale KünstlerInnen, verkauft werden durchschnittlich fünf Gemälde pro Tag in 30 Länder weltweit. Die Digitalisierung des Kunstmarktes stellt auch für Künstler eine Erleichterung dar. Denn die Vermittlungsprovisionen sind nur halb so hoch wie im klassischen Kunsthandel. Und: Als Käufer kann man den Wert der Kunst nachverfolgen und gegebenenfalls über die Plattform weiter verkaufen.

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