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Pariser Triumphbogen ist verhüllt: Christos letztes Werk

Ein Jugendtraum wurde endlich Wirklichkeit. Das Projekt des verhüllten Pariser Triumphbogens hat das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude ihr ganzes Leben lang begleitet. Nun ist es soweit: Das silbrig-blau verpackte Denkmal wurde am Donnerstag von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eingeweiht. „Es war ein verrückter Traum, der sich nun erfüllt“, sagt Andrey Paounov, ein bulgarischer Filmemacher aus dem Team Christo.

Verhüllter Triumphbogen

Der aus Bulgarien geflohene, staatenlose Künstler und die Stieftochter eines Charles de Gaulle nahe stehenden Generals wurden am selben Tag geboren. Aus dem Fenster ihrer Dachstube in Paris konnte Jeanne-Claude den Triumphbogen sehen, den Napoleon für die getöteten Soldaten in Auftrag gegeben hatte. Dabei kam ihr eine Idee. Sie fotografierten ein verschnürtes Paket und die Champs-Elysées bei Nacht und fügten beide Aufnahmen in einer Fotomontage zusammen.

Erste Projektskizze 1962

So entstand 1962 die erste Projektskizze. Zu sehen waren das Paket und die Fotomontage im vergangenen Jahr in einer Retrospektive. Als das Museum die Ausstellung plante, sah Christo plötzlich die Chance, das lang gehegte Vorhaben umzusetzen – wenn auch ohne Jeanne-Claude, die 2019 gestorben war. Die bürokratischen Hürden waren schnell überwunden. Doch dann kam es zu Verzögerungen. Im Mai 2020 starb Christo im Alter von 84 Jahren, die Verhüllung des Triumphbogens erlebte er nicht mehr.

Zu Diskussionen anregen

Zwei Monate dauerte der Aufbau. Die 25.000 großen Polypropylenplanen sind mit 3.000 Meter langen, roten Seilen verschnürt, so dass das Bauwerk wie ein überdimensioniertes Geschenk aussieht. „Es wird wie ein lebendes Objekt sein, das sich im Wind bewegt und das Licht spiegelt“, so hatte Christo einige Monate vor seinem Tod sein Werk beschrieben. Seine vergänglichen Konstrukte sollten die Leute zu Diskussionen anregen. Nach 16 Tagen wird die vergängliche Haut am Arc de Triomph wieder entfernt.

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