Logistikimmobilien: Wenig moderne Flächen in Wien
Von Vanessa Haidvogl
Der Markt für Logistik- und Industrieimmobilien in Wien schwächelt: Wie aus dem neuen Industrie- und Logistik-Marktbericht von Otto Immobilien hervorgeht, musste der Markt im ersten Halbjahr 2022 neuerlich einen Umsatzrückgang verzeichnen. So lag die Vermietungsleistung bei lediglich 39.313 m2, was ein Minus von 16 Prozent gegenüber dem bereits schlechten ersten Halbjahr 2021 bedeutet.
Als Hauptgrund sieht Patrick Homm, Leiter des gewerblichen Maklerteams bei Otto Immobilien, den eklatanten Mangel an modernen bzw. generell verfügbaren Logistikflächen im Raum Wien und Umgebung. Künftig rücken daher die Bundesländer und hier die Regionen in und um Graz sowie Linz in den Vordergrund.
ESG gewinnt an Bedeutung
Auch das Thema ESG, sprich ökologische und soziale Faktoren, wird immer wichtiger, da viele Bestandsflächen nicht mehr den gestiegenen Anforderungen entsprechen. „Für Investoren und verstärkt auch für potenzielle Mieter, sind entsprechende Gebäudezertifizierungen eine Voraussetzung für einen Erwerb bzw. eine Anmietung. Dabei spielen neben Faktoren wie alternativen Energien auch die Attraktivität des Arbeitsplatzes und damit die Mitarbeiterzufriedenheit eine bedeutende Rolle“, berichtet Homm.
Die Nettomieten für Logistik- und Industrieimmobilien sind aufgrund der angespannten Situation weiter gestiegen. Bei den Einstiegspreisen im Neubaubereich haben sich die Mieten um durchschnittlich 5,7 Prozent erhöht.
Entspannung frühestens 2023
Eine Entspannung ist frühestens 2023 in Sicht: „Das Fertigstellungsvolumen wird im Jahr 2022 mit rund 178.000 m² fast genau im Durchschnitt der letzten Jahre liegen“, erklärt Martin Denner, Leiter Research bei Otto Immobilien. „Im Jahr 2023 erwarten wir einen enormen Zuwachs an Flächen von bis zu 374.000 m2. Rund 75 Prozent aller neuen Flächen, die bis 2024 auf den Markt kommen, entstehen in den Submärkten Wien Umland Ost sowie Wien Umland Süd .“