Installation von Brigitte Kowanz: Die Zeit im Spiegel
Gegenüber dem Wiener Museumsquartier hält das markante Varta Haus der Gesellschaft nun einen Spiegel vor: Unter dem Titel „Sphere of Time“ hat Künstlerin Brigitte Kowanz für die Zentrale des Firmenimperiums von Heumarkt-Investor Michael Tojner zwei verspiegelte Ellipsoide entwickelt. Je zwei Masten tragen ein Objekt, das sich je nach Position des Betrachters als Ellipsoid oder als Kugel zeigt. „Der Spiegel als Instrument des Lichtes fokussiert und streut den realen öffentlichen Raum in einen projizierten virtuellen Raum. Die Ellipsoide werden so zu zeichenhaften Spiegelwelten unserer digitalen Welt. „Sphere of Time“ repräsentiert Gegenwärtigkeit und ist zugleich ein ironischer Verweis auf den Weihnachtsschmuck, der zu dieser Jahreszeit im innerstädtischen Raum dominiert“, betont Kowanz. Ihre Arbeit ist ein inklusives Symbol, das sich nicht durch Abgrenzung, sondern durch Offenheit gegenüber anderem definiert.
Die Installation von Brigitte Kowanz ist ein weiteres Kunst-Projekt, das am Varta Haus gezeigt wird. Den Auftakt machte im Mai 2020 das Kunstfahnen-Projekt des Konzeptkünstlers Heimo Zobernig, im Dezember des Vorjahres wurde mit den Stern-Fahnen von Wiener Times ein starkes Zeichen für ein vereintes und starkes Europa gesetzt. Für Brigitte Kowanz stellen Fahnen räumliche Setzungen dar, die Orte markieren und repräsentieren. „Fahnen sind Symbole von Identität und Zugehörigkeit, sie definieren Innen und Außen“, betont die Künstlerin.
Kowanz, die seit mehr als 30 Jahren im Bereich der Lichtkunst und raumbezogener Kunst arbeitet, studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. 2017 gestaltete sie gemeinsam mit Erwin Wurm den österreichischen Pavillon der 57. Biennale in Venedig. Auch für ander ikonischen Installationen zeichnet die Wienerin verantwortlich: Etwa die MQ Libelle, die Beleuchtung der Arkaden im Museum für Geschichte in Graz oder die kürzlich eröffnete Lichtinstallation in Münster.