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Klimatauglicher Turm für Dakar: Architekt sorgt für Aufsehen

„Architektur ist dann gut, wenn sie mit den Kräften der Natur arbeitet“, ist Johannes Baar-Baarenfels überzeugt. Der vielfach ausgezeichnete Architekt ist für besonders symbiotische und effiziente Lösungen bekannt. Sein neuestes Projekt, ein Hochhaus in Senegals Hauptstadt Dakar, sorgt für internationale Beachtung und ist Teil der am 29. November startenden Ausstellung „Time Space Existence Miami 2021“ am Miami Center for Architecture and Design. „Da es in Florida ähnliche heiß ist wie im Senegal, ist unser Projekt auch dort von Interesse“, freut sich der Architekt. Seine Lösung für das extrem warme Klima Westafrikas lautet: Sich die Natur zunutze machen.

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„Die Gebäudestruktur ist derart gestaltet, dass der Wärmeeinfluss bestmöglich vermieden beziehungsweise genutzt wird,“ erklärt Baar-Baarenfels. Die gitterförmige Tragstruktur des Gebäudes liegt vor der Verglasung. So bieten die massiven Bauteile größtmögliche Beschattung. Diese werden gleichzeitig als thermische Solarkollektoren genutzt. Die gewonnene Energie wird einerseits zur Klimakaltwassererzeugung über Absorber-Kältemaschinen und andererseits zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Die Kühlung des Gebäudes erfolgt über eine Bauteilaktivierung innerhalb der Betondecken.

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„Der Pumpvorgang ist mit viel weniger Energie verbunden als das Kühlen oder Wärmen. Wir nützen das Klima hier zu unserem Vorteil und die Architektur erlaubt das“, so der Architekt. Aufgrund der Lage in der Mitte der Halbinsel von Dakar bietet das Gebäude einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt und auf das Meer. Die Eingangshalle schließt an einen über sieben Geschoße hohen Spaltraum, der als hängender Garten ausgebildet wird. Die unteren Etagen sollen als Büros dienen, die darüber werden als Wohnungen genutzt. Eine Poollandschaft am Dach wird zur Kühlung des Gebäudes beitragen. Baubeginn ist Ende 2022. Doch bei der Ausstellung in wenigen Tagen in Miami können sich Branchenteilnehmer bereits jetzt etwas von den Plänen abschauen.

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