Über besondere Wahrzeichen und wie sie umgestaltet werden
Von Ulla Grünbacher
Manche Bundesländer haben schöne Burgen, Schlösser oder Plätze, Niederösterreich ist das Land der Silos. Rund 150 Speicher aus Beton gibt es in dem Bundesland, beinahe in jeder Ortschaft findet sich einer. Häufig sind sie höher als der Kirchturm und ein Raiffeisen-Logo prangt an der Fassade. Genutzt werden einige der Bauten nach wie vor als Getreidespeicher, die Außenseite dient hin und wieder künstlerischen Aktivitäten.
Doch was tun, wenn der Silo einer Gemeinde nicht mehr gebraucht wird? Die Nachnutzung ist nicht so einfach, doch einige Vorzeigeprojekte von findigen Architekten gibt es bereits. Heute wird in den ehemals fensterlosen Speichern gewohnt, andere Silos befinden sich gerade im Umbau, damit dort in Zukunft Trauungen abgehalten werden können. Dazu müssen Zwischendecken eingezogen und Fensteröffnungen in die Betonwände geschnitten werden.
Dass sich dieser Aufwand durchaus lohnen kann, zeigt zum Beispiel ein Getreidespeicher im Tiroler Hall, der zu einem Umschlagzentrum für Holzpellets umgebaut wurde - mit einem Kunstraum an der Spitze. Weitere Umbauten sind in Planung, etwa im Weinviertler Bernhardstal und im burgenländischen Bruckneudorf. Die frühere Silo-Silhouette lässt sich bei mancher der Umnutzungen, die gerade realisiert werden, nur mehr erahnen.