Wirtschaft

Homeoffice: Unternehmen wünschen von Regierung klare Regelung

Kurz vor dem heutigen Treffen von Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) mit Vertretern der Sozialpartnern zum Thema Homeoffice-Gesetz hat die Initiative "Unternehmen Zukunft" drei Forderungen an die Verhandler präsentiert: Den Abbau von Barrieren für flexibles Arbeiten, bessere steuerliche Absetzbarkeit der Kosten durch Mitarbeiter und eine klare Regelung für Unfallversicherung beim Arbeiten von zu Hause, so Sophie Karmasin bei der Präsentation einer Homeoffice-Studie.

Wenn jemand im Homeoffice stürze, könne es doch nicht sein, dass er in einer Einzelfallklärung kämpfen müsse, dass das als Arbeitsunfall anerkannt werde - während im Unternehmen ein Sturz über eine Stiege jedenfalls als Arbeitsunfall zähle, empörte sich Karmasin. Die derzeitige Regelung der Unfallversicherung im Homeoffice gelte nur bis Ende März, für die Zeit danach sei noch nichts geregelt.

Bestimmte Arbeitsmittel wie ein Laptop seien vom Unternehmen bereitzustellen. Die Zusatzkosten des Mitarbeiters für das Homeoffice, etwa ein Bürosessel, sollte dieser selber zahlen aber von der Steuer absetzen können, so die Unternehmensinitiative. Weiters sollten bestehende Barrieren etwa in Kollektivverträgen, die dem mobilen flexiblen Arbeiten im Wege stehen, abgebaut werden.

Ein weiterer zentraler Punkt ist für Karmasin, frühere Familienministerin, das Recht auf Kinderbetreuung. Kindergartenplätze müssten in Österreich flächendeckend zur Verfügung stehen, und der Arbeitgeberzuschuss für Kinderbetreuung sollte nicht - wie derzeit - bei 1.000 Euro für die Steuerfreiheit gedeckelt sein.

Auf die Burn-out-Gefahr beim Homeoffice verwies Stefan Wimmer vom Kreditversicherer Acredia. Für die Führungskräfte sei es auch schwieriger, die Gefahr eines Burn-Out zu erkennen, weil man den Mitarbeiter eben nicht immer vor Augen habe. Während zu Beginn des Lockdowns viele Führungskräfte den Kontrollverlust gefürchtet hätten, habe sich gezeigt, dass die Mitarbeiter im Homeoffice tendenziell mehr arbeiten als weniger, so der Tenor der Debatte der Unternehmensvertreter bei der Online-Pressekonferenz.