Wirtschaft

Gewerkschaft fordert 6 Prozent mehr Lohn in der Elektroindustrie

Die Gewerkschaft PRO-GE startet nach eigenen Angaben mit einem "Paukenschlag" in die aktuelle Frühjahrslohnrunde. Sie fordert ein Lohn- und Gehaltsplus von 6 Prozent für die Beschäftigten in der heimischen Elektro- und Elektronikindustrie (EEI).

Das sei der höchste Wert seit Jahrzehnten, hieß es am Dienstag in einer Aussendung der Gewerkschaft PRO-GE. Mit dem Anstieg soll vor allem ein Ausgleich für die hohe Inflation erfolgen, die im Februar bei 5,9 Prozent gelegen ist. Die Elektroindustrie startete am Dienstag mit den Lohnverhandlungen, die zweite Runde ist für den 4. April angesetzt.

Kosten schlagen durch

"Die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise sowie die hohen Kosten fürs Wohnen schlagen voll auf unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben durch. Es muss auch im Interesse der Arbeitgeber sein, die Kaufkraft der ArbeitnehmerInnen zu erhalten“, begründen die Chefverhandler der ArbeitnehmerInnenseite für die EEI, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA), die Forderung der Gewerkschaften.

Für die Arbeitgebervertreter ist die Forderung von sechs Prozent plus "mehr als heftig".  Zwar herrsche eine gute Auftragslage, aber nach wie vor kämpfe die Branche mit hohen Energie- und Rohstoffpreisen sowie Problemen in der Lieferkette. Im Vorjahr erhielten die 67.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie um 2,0 Prozent mehr Gage. Diese Erhöhung der Ist- und KV-Löhne sowie -Gehälter hatten Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter in der dritten Verhandlungsrunde vereinbart. Die Mindestbezüge stiegen auf 1.940 Euro brutto.

130.000 Beschäftigte

Die Frühjahrsrunde der Industrie betrifft insgesamt rund 130.000 Beschäftigte und umfasst neben der EEI auch die Textilindustrie, die chemische Industrie, die Papierindustrie sowie die Glasindustrie. Am 28. März beginnt die chemische Industrie mit den Verhandlungen, am 30. März folgt die Papierindustrie Den Abschluss bildet traditionell die Glasindustrie mit Verhandlungsstart im Mai.