Wirtschaft

EZB-Präsidentin Christine Lagarde positiv auf Covid-19 getestet

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Sie sei am Vormittag positiv auf Covid-19 getestet worden, "die Symptome zum Glück sind ziemlich mild", schrieb die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag auf dem Nachrichtendienst Twitter. Sie werde von zu Hause in Frankfurt arbeiten, bis sie sich vollständig erholt habe.

Es gebe keine Auswirkungen auf die Tätigkeit der Notenbank. Am kommenden Donnerstag kommt allerdings der EZB-Rat zu seiner geldpolitischen Sitzung zusammen.

Debatte um Zinswende

Angesichts der hohen Inflation nimmt in der Europäischen Zentralbank (EZB) die Debatte über eine Zinserhöhung Fahrt auf. Wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Protokollen der Sitzung des EZB-Rats vom März hervorgeht, wurde dabei intern über die Bedingungen für eine Anhebung diskutiert. Dabei wurde vorgebracht, dass die Voraussetzungen dafür weitgehend erfüllt seien oder sehr nahe daran seien, erreicht zu werden.

Eine große Zahl von Währungshütern sprach sich dafür aus, weitere Schritte Richtung geldpolitischer Normalisierung zu unternehmen.Dazu passen jüngste Äußerungen von Notenbankern: Aus Sicht von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel könnte die EZB schon rasch die Zinswende einleiten. Mehrere Währungshüter haben den September als Termin dafür ins Gespräch gebracht.

Befeuert durch einen Energiepreisschub infolge des Ukraine-Kriegs war die Inflation im Euroraum im März auf 7,5 Prozent gestiegen. Die EZB peilt mittelfristig 2,0 Prozent an. Sie trifft sich am kommenden Donnerstag (14. April) zu ihrer nächsten Sitzung. Die Währungshüter wollen im Sommer ihre milliardenschweren Anleihenkäufe beenden, wenn es der Inflationsausblick zulässt. Das Abschalten des Anleihenprogramms gilt als Vorzeichen für eine Zinswende, die "einige Zeit" danach eingeleitet werden soll. Mehrere Währungshüter dringen darauf, dass dies zügig erfolgen soll.