EU-Budget: Österreichische Bauern blicken mit Sorge nach Brüssel
Ab Donnerstag wird der neue EU-Finanzrahmen auf höchster Ebene der Staats- und Regierungschefs in Brüssel verhandelt. Unter Österreichs Bauern herrscht indes eine "durchaus sorgenvolle Stimmung" darüber, wie es in Zukunft mit den Agrargeldern weitergeht, sagte der Präsident der Landwirtschaftskammer (LKÖ), Josef Moosbrugger, im Gespräch mit der APA.
"Es geht darum, dass Österreichs Landwirtschaft, wenn es um Nachhaltigkeit geht Europameister ist - und dabei spielt das Programm der ländlichen Entwicklung im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) eine besondere Rolle", erläuterte Moosbrugger (ÖVP). Rund 562 Mio. Euro kommen hier jährlich aus der EU, Österreich verdoppelt auf 1,1 Mrd. Euro. Es droht aber eine Kürzung um 82 Mio. Euro oder 15 Prozent auf 480 Mio. Euro, warnt das Landwirtschaftsministerium.
"Wenn man Leistungen will, dann muss man die auch bezahlen"
"Jegliche Kürzungen bedeuten, dass bisherige Maßnahmen nicht mehr im selben Ausmaß erbracht werden können", warnt Moosbrugger. "Wenn man Leistungen will, dann muss man die auch bezahlen." Der Agrarvertreter hofft auf "hervorragende" Verhandlungen durch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). "Und zwar in der Form, dass möglichst viel aus dem Agrarbudget nach Österreich zurückgeholt wird und die ländliche Entwicklung gestärkt bleibt." Zusätzlich biete das Regierungsprogramm die Sicherheit, dass aus Brüssel gegebenenfalls ausfallende Gelder von Wien übernommen werden, so Moosbrugger.
Sorge herrscht auch, dass über den Green Deal zusätzliche Aufgaben auf die Landwirtschaft zukommen könnten, ohne dass dieses abgegolten würden. "Zuerst gehört ein GAP-Strategieplan entwickelt", so der LKÖ-Chef, "in der Umsetzung des Green Deal sind andere Bereiche besonders gefordert".