Elektro-Autos: In Wien gibt es mehr Fiaker als E-Ladesäulen
Von Kid Möchel
Ob die E-Mobilität bzw. die E-Autos mittelfristig den Durchbruch erzielen, hängt vor allem von der dafür benötigten Infrastruktur ab. Das heißt: Es braucht ein dichtes Netz an Ladestationen. "Besonders in Großstädten sind Besitzer von Elektroautos auf öffentliche Ladesäulen angewiesen. Sinnvolles Laden von Elektroautos macht man entweder zu Hause über Nacht oder am Arbeitsplatz", sagt der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. "Dort haben die Autos Zeit zu stehen, ohne dass der Fahrer sich die Beine in den Bauch stehen muss. Also braucht man gerade in den Wohn- und Arbeitsgebieten der Großstädte Ladesäulen, wenn man Elektroautos wirklich in die Städte bringen will."
Für die Luftqualität in den Großstädten wären Elektroautos laut dem Fachmann eine Wohltat. Wie sieht jetzt die Ladeinfrastruktur in unseren Großstädten in Deutschlöand, Österreich und der Schweiz aus?
In der Schweiz teilen sich 9645 Einwohner eine E-Ladestation, in Österreich 10.359 Personen und in Deutschland 9344 Personen.
Kommen in Klagenfurt 2626 Einwohner auf eine E-Ladesäule, so sind es im "grünen" Wien 22.046 Einwohner. Klagenfurt hat 38 Ladestationen und Wien 85. Zum Vergleich: In Amsterdam gibt es 1300 Ladesäulen.
"Vor allem die Großstädte greifen die Chancen der Reduktion der Stickoxide nicht auf, das gilt auch für Zürich", sagt Dudenhöffer. Zürich führt das Schweizer Ranking mit 22 E-Säulen an. Der Experte glaubt, dass die Großstädte mit vielen Problemen zu kämpfen haben: "Die Kommunen sind schlecht aufgestellt."